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Vermögen in Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen steigt

Laut dem deutschen Fondsverband BVI ist das in Fonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen gemäß Artikel 8/9 der EU-Offenlegungsverordnung verwaltete Vermögen im ersten Quartal 2023 auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Per Ende März betrug es 808 Milliarden Euro, das entspricht einem Wachstum von sieben Prozent gegenüber dem Jahresende 2022. Demgegenüber büßte der übrige Fondsmarkt in den ersten drei Monaten dieses Jahres rund 0,5 Prozent des verwalteten Vermögens ein.

In Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitsmerkmalen sind knapp 640 Milliarden Euro investiert. Damit entfällt erstmals die Hälfte des gesamten Publikumsfondsvermögens auf sie. Spezialfonds für institutionelle Investoren kommen auf über 170 Milliarden Euro. Das sind über 30 Milliarden Euro mehr als Ende Dezember. Ein wesentlicher Grund für das sprunghafte Wachstum ist die Neu-Klassifizierung einzelner großer Produkte als Artikel-8-Fonds.

Seit knapp einem Jahr können Kunden mit nachhaltigkeitsbezogenen Anlagezielen in der Anlageberatung nur noch Fonds empfohlen werden, die entweder die wichtigsten nachteiligen Auswirkungen auf bestimmte Nachhaltigkeitsfaktoren (PAI) in der Anlagestrategie berücksichtigen oder einen Mindestanteil nachhaltiger Investitionen im Sinne der Offenlegungsverordnung beziehungsweise Investitionen im Sinne der EU-Taxonomie vorsehen. Per Ende März 2023 berücksichtigen die in Deutschland vertrieben Artikel-8-Publikumsfonds fast durchweg die wichtigsten nachteiligen Nachhaltigkeitsauswirkungen: Dem BVI liegen Daten zu Produkten mit einem verwalteten Vermögen von über 420 Milliarden Euro vor, von denen 96 Prozent die PAIs zu Umwelt und/oder Sozialthemen in ihre Anlagestrategie einbeziehen. Bei 62 Prozent ist zusätzlich ein Mindestanteil nachhaltiger Investitionen vorgesehen. ESG-Strategien mit einem Anteil an Investments im Sinne der EU-Taxonomie machen fünf Prozent des Marktes aus.

Bei den PAIs werden laut BVI insbesondere die 18 Pflichtindikatoren, darunter 14 verpflichtende Indikatoren für Investitionen in Unternehmen, häufig genutzt. Etwa ein Drittel des verwalteten Vermögens entfällt auf Artikel-8-Fonds, die 14 und mehr PAI-Indikatoren verwenden, bei nur 17 Prozent sind es weniger als fünf Indikatoren. Vor allem allgemeine Kennzahlen zu sozialen Aspekten und Umweltthemen sind weit verbreitet.

Bei über 90 Prozent werden Verstöße gegen die UN Global Compact (UNGC)/die OECD-Leitsätze sowie CO2-Fußabdruck und Treibhausgasintensität berücksichtigt. Weitere Standardindikatoren sind der Portfolioanteil mit Bezug zu geächteten Waffen sowie Engagements im Bereich fossile Brennstoffe. Die übrigen PAIs für Investitionen in Unternehmen werden bei der Verwaltung von 20 bis 50 Prozent des für deutsche Kunden verwalteten Vermögens genutzt – darunter Themen wie der Verbrauch Nicht-Erneuerbarer Energie, Emissionen in Wasser sowie Geschlechterdiversität in Leitungs- und Kontrollgremien. Viele Fonds decken durch die Kombination verschiedener PAIs eine große Bandbreite von Umweltaspekten und sozialen Themen ab.

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