Rüstungsindustrie

Triodos: Klare Haltung gegen Finanzierung der Rüstungsindustrie

Während mehrere bewaffnete Konflikte vor den Toren Europas ausgetragen werden, gewinnt die Debatte über die Finanzierung der Rüstungsindustrie an Fahrt. Der Druck, mehr für Waffen auszugeben, wächst. Und um die benötigten Milliarden zusammenzubekommen, schauen viele in Richtung (privater) Investoren, so merkt der Impact Investor Triodos IM an.

Die Europäische Kommission hat schon 1,5 Milliarden Euro für die Finanzierung der Rüstungsindustrie bereitgestellt, und einige fordern sogar 100 Milliarden Euro für Rüstungsausgaben in den nächsten Jahren, um Europa in einen „Kriegswirtschaftsmodus” zu versetzen. Darüber hinaus genehmigte die Europäische Investitionsbank (EIB) einen Plan zur Mobilisierung von Investitionen in Höhe von sechs Milliarden Euro bis 2027 für die Unterstützung europäischer Sicherheits- und Verteidigungssysteme mit doppeltem Verwendungszweck. Nationale Regierungen geben im Rahmen ihrer Haushaltszuweisung und ihrer öffentlichen Finanzstrategie viel Geld für militärische Aktivitäten aus. Für das Jahr 2022 meldete das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI), dass sich die staatlichen Militärausgaben auf über 2.240 Milliarden US-Dollar belaufen, der höchste Stand der je verzeichnet wurde.

Rüstungsindustrie – Ausgaben steigen und steigen

Von NRO gesammelte Daten zeigen, dass auch viele private Finanzinstitute und Investoren bereits stark in der Rüstungsindustrie engagiert sind. Nach Angaben der Armed Bank Campaign haben Banken, Versicherungsgesellschaften, Investmentfonds, Staatsfonds, Pensionsfonds und öffentliche Einrichtungen die Verteidigungsindustrie im Zeitraum 2020 bis 2022 mit mehr als 959 Milliarden US-Dollar unterstützt. Mehr als die Hälfte der Gesamtinvestitionen in den Sektor (660 Milliarden US-Dollar) entfiel auf Aktien, während Anleihen weniger als ein Prozent des Gesamtbetrags ausmachten.

Als Impact-Investor hat sich Triodos IM laut eigener Angabe zu strengen Mindeststandards verpflichtet, die alle Arten von Waffen sowie Schlüsselkomponenten oder Schlüsseldienstleistungen für Waffensysteme aus den Anlageportfolios ausschließen. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, Kapital in Unternehmen und Projekte zu lenken, die dauerhafte positive soziale und ökologische Auswirkungen haben. Unternehmen, die Waffen zum Töten und Zerstören produzieren, gehören sicherlich nicht dazu. Da die Aktienkurse von Waffenunternehmen derzeit durch die anhaltenden geopolitischen Konflikte in die Höhe getrieben werden, bedeutet eine Investition in Waffen außerdem, dass man von Krieg und Zerstörung profitiert. Für uns ist das eine unethische Entscheidung“, so heißt es seitens des Unternehmens.