Sustainable Investment Framework Schwellenländer

Schwellenländer steigern Emission grüner Anleihen um 34 Prozent

Der Vermögensverwalter Amundi und die Internationale Finance Corporation (IFC), ein Mitglied der Weltbankgruppe, haben die sechste Ausgabe des „Emerging Market Green Bonds Report“ veröffentlicht, der die Entwicklungen auf dem Markt für grüne Anleihen in Schwellen- und Entwicklungsländern (EMDEs) beschreibt.

Vor dem Hintergrund allgemein günstiger Finanzmarktentwicklungen sowie niedriger Inflationserwartungen verzeichnete der Gesamtmarkt für nachhaltige Finanzierungen in den EMDEs 2023 einen Aufschwung bei der Neuemission von Schuldtiteln.

Schwellenländer erreichen Allzeithoch von 2021

Die Emission grüner Anleihen in den Schwellenländern stieg im Jahresvergleich um 34 Prozent und erreichte 2023 ein Volumen von 135 Milliarden US-Dollar. Die breitere Kategorie der globalen grünen, sozialen, nachhaltigkeits- und nachhaltigkeitsbezogenen Anleihen (Global Green, Social, Sustainability and Sustainability-Linked Bonds, GSSS) überschritt 2023 die Marke von eine Billion US-Dollar und erreichte damit das Allzeithoch aus dem Jahr 2021. Die Performance von GSSS-Anleihen trug dazu bei, dass dieses Segment seinen Anteil an den internationalen Kapitalmärkten von 2,2 Prozent 2022 auf 2,5 Prozent 2023 steigerte. Dieses Wachstum ist vor allem darauf zurückzuführen, dass Regierungen und Unternehmen ihre Anstrengungen zur Bewältigung der klimatischen Herausforderungen in den Entwicklungsländern verstärken.

Das Wachstum bei der Emission nachhaltiger Anleihen in Schwellenländern dürfte sich bis 2025 fortsetzen, wobei Amundi ein jährliches Wachstum von 7,1 Prozent für GSSS-Anleihen und 7,5 Prozent für grüne Anleihen prognostiziert. Amundi geht dabei von einem relativ stabilen globalen Hintergrund mit nachlassender Inflation und ohne größere Eskalationen der geopolitischen Situation aus.

Der Bericht erörtert auch die wichtigsten Initiativen, die 2023 im Bereich der GSSS-Anleihen gestartet wurden. Darunter neue Taxonomien in der ASEAN-Region, in Lateinamerika, der Karibik und in Singapur sowie Initiativen zur Finanzierung von Maßnahmen zur Umkehr des Biodiversitätsverlustes.

Yerlan Syzdykov, Global Head of Emerging Markets bei Amundi, fügt hinzu: „Mittelfristig erwarten wir ein anhaltendes Wachstum bei der Emission von grünen Anleihen in den Schwellenländern, das von mehreren Faktoren angetrieben wird: einer Beschleunigung der Energiewende, einem Wettbewerbsvorteil bei der Preisgestaltung für Emittenten im Vergleich zu den Industrieländern und günstigen makroökonomischen Bedingungen, wie hohen nominalen Renditen in einer Zeit relativ langsamen Wachstums, die typischerweise festverzinsliche Wertpapiere gegenüber Aktien begünstigen.“

Der größte Anteil der im Jahr 2023 in den EMDEs aus grünen Finanz-Instrumenten aufgebrachten Mittel wurde mit 37 Prozent für erneuerbare Energien bereitgestellt. Der nächstgrößere Anteil entfiel auf umweltfreundliche Gebäude, die 29 Prozent des Gesamtbetrags ausmachten, gegenüber neun Prozent im Vorjahr.

Zum „Emerging Market Green Bonds Report“.

Autor

  • Dunja Koelwel

    Dunja Koelwel arbeitet seit 1998 als Journalistin im Bereich ITK mit besonderem Fokus auf Payment & Banking. Nach ihrem Jurastudium startete sie beim e-commerce Magazin, das sie über 13 Jahre begleitete und leitete, danach war Head of Content bei Ebner Media Events und zuständig für die Inhalte der Konferenzen. Seit 2020 ist sie Chefredakteurin von gi Geldinstitute. gi Geldinstitute ist die Fachzeitschrift für Banken und Finanzdienstleister alle Art – von etabliert bis FinTech, die in print, online und diversen sozialen Medien zu IT-Trends und Lösungen, Strategien und Neuentwicklungen informiert.

    Alle Beiträge ansehen