Gen Z Buy less choose well make it last

Investmement-Themen der Gen Z : Energie und Kreislaufwirtschaft

Jedes Jahr wertet Inyova mehr als 50.000 Datenpunkte aus, um die aktuellen Investmenttrends der Impact-Investoren der Genz  Z zu erhalten. Die Analyse gibt einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Themen und Unternehmen, die Anlegende bei nachhaltigen Investitionen im Blick haben. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf zwei Aspekten: In welche Branchen und Unternehmen investiert die junge Generation und welche Themen lehnt sie ab bzw. schließt sie aus ihren Investments aus?

Kreislaufwirtschaft gewinnt an Beliebtheit

Tatsächlich rückt das Thema Kreislaufwirtschaft immer mehr in den Fokus: 77 Prozent der Gen Z und ein ebenso hoher Anteil der Millennials haben Kreislaufwirtschaft als Handabdruck für ihr Portfolio gewählt. Besonders gefragt ist dabei das norwegische Unternehmen Tomra, das auf der Wunschliste der Top-Ten-Unternehmen den zweiten Platz belegt. Als unangefochtener Marktführer im Bereich der Pfandrücknahmesysteme zeichnet sich Tomra durch ständige Innovation aus. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit mit der Stadt Aarhus an einem revolutionären Rücknahme-Konzept. Dieses Konzept geht über die traditionelle Rücknahme von Dosen, Glas- und Plastikflaschen hinaus und schließt jetzt auch To-Go-Becher und andere wiederverwendbare Verpackungen ein. Tomra und Aarhus haben gemeinsam eine flexible Infrastruktur entwickelt, die es ermöglicht, Verpackungen verschiedener Anbieter an automatisierten Sammelstellen zurückzugeben. Diese Initiative, die auch finanzielle Anreize durch ein Pfandsystem bietet, zeigt Tomras Engagement für die Förderung nachhaltiger Verpackungslösungen und die Unterstützung von Kreislaufwirtschaftsmodellen.

Deutsche Unternehmen SMA Solar und Nordex gefragt

Insgesamt am beliebtesten bei den Anlegenden sind die Themen Erneuerbare Energie und Energiesparende Technologien, gefolgt von Transport der Zukunft und Kreislaufwirtschaft. Gleich zwei deutsche Unternehmen aus diesen Branchen sind bei den Investierenden unter den Top-Ten ihrer Wunschunternehmen. SMA Solar aus dem nordhessischen Niestetal ist in Deutschland der bekannteste und weltweit einer der umsatzstärksten Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen mit Netzeinspeisung und netzunabhängiger Einspeisung. In Davos wurde vor wenigen Wochen das Ranking des renommierten „100 Most Sustainable Corporations in the World Index“ bekannt gegeben, in dem SMA den 10. Platz im Global 100 Index der weltweit nachhaltigsten Unternehmen belegt. Das zweite deutsche Unternehmen Nordex mit Sitz in Hamburg-Langenhorn ist ein börsennotiertes Unternehmen, das die Fertigung, Errichtung und Wartung von Windkraftanlagen betreibt. In manchen Märkten ist Nordex ebenfalls in der Planung bis hin zur schlüsselfertigen Errichtung von Windparks tätig. In Deutschland steigerte Nordex den Auftragseingang im vergangenen Jahr um gut 36 Prozent von 1,1 Gigawatt auf 1,5 Gigawatt. 262 Windturbinen wurden dabei nachgefragt.

Nvidia erstmals in der Top-Ten-Unternehmenswunschliste

Die aktuellen Daten zeigen ebenso, dass KI-Computing ein absolutes Trendthema ist. Besaßen 2022 noch 63 Prozent der Anlegenden Aktien aus dem Thema AI & digitale Champions, waren es 2023 knapp 6 Prozent mehr. So ist in der Top-Ten-Liste der Wunschunternehmen erstmals auch Nvidia dabei. Das Unternehmen kletterte insgesamt um 27 Plätze nach oben. Dies verwundert nicht, denn immer mehr unserer Impact Investor:innen interessieren sich für KI und Digitalisierung aus einer nachhaltigen Perspektive. Nvidia ist tatsächlich eines der nachhaltigeren Unternehmen im Bereich KI und Technologie, was zu einer Erweiterung unseres Portfolios geführt hat. Dabei hat Nvidia sehr gut abgeschnitten und im Vergleich alle anderen Tech-Unternehmen geschlagen.

Gen-Z mit ausgeprägtem Bewusstsein für Umwelt- und Sozialthemen

Auf Platz 1 steht die Rüstungsindustrie, die im großen Maße von der Gen Z-Generation und den Millennials abgelehnt wird. 78 Prozent der Anlegenden unter 28 Jahren schließen Waffen aus ihren Investments aus. Bei den 28- bis 43-jährigen Millennials sind es sogar 81 Prozent. Ebenfalls kritisch sieht die jüngere Generation die Investmentbereiche Fossile Brennstoffe (64 Prozent Gen Z / 73 Prozent Millennials), Pestizide (47 Prozent Gen Z / 62 Prozent Millennials), Tabak (61 Prozent Gen-Z sowie Millennials) und Tierversuche (46 Prozent Gen Z / 50 Prozent Millennials). Auch die Fleischindustrie wird vermehrt aus ihrer Geldanlage ausgeschlossen. Im Jahr 2023 waren es sowohl bei der Gen Z-Generation als auch bei den Millennials fast jede:r Zweite (42 Prozent), der/die nicht in Unternehmen aus der fleischverarbeitenden Industrie investieren wollte. Diese Zahlen untermauern anschaulich, dass Millennials und die Generation Z auch bei ihren Investitionen ein sehr ausgeprägtes Bewusstsein für Umwelt- und Sozialthemen haben.

Autor

  • Andreas von Angerer

    Andreas von Angerer ist Head of Impact bei Inyova. Das Start-up wurde 2017 in Zürich gegründet, 2019 ging die umfassende Plattform für digitales Impact Investing an den Start.

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