Dunkelgrüne Fonds

Welche dunkelgrüne Fonds derzeit wirklich gefragt sind

Die vergangenen Monate waren für Investoren mit einem Fokus auf nachhaltige Aktien und Anleihen (dunkelgrüne Fonds) nicht ganz leicht: Da sie vom aktuellen KI-Hype nicht profitieren, standen die Titel oft am Ende der Performance-Ranglisten. Ob die Anleger ihren Produkten trotzdem treu geblieben sind, hat Jan Tachtler von HQ Trust ermittelt.

Der Kapitalmarktanalyst und Portfoliomanager des HQT Megatrends wertete im ersten Schritt seiner Untersuchung aus, wie sich die Anzahl der Aktien- und Rentenfonds verändert hat, die sich zu einem konkreten, nachhaltigkeitsbezogenen Anlageziel verpflichtet haben. „Die Anzahl der dunkelgrünen Fonds hat sich in den vergangenen gut fünf Jahren signifikant erhöht“,  so Tachtler. Obwohl Investoren Ende 2018 bereits aus 223 dieser Produkte auswählen konnten, stieg diese Zahl auf zuletzt 531 an – ein Plus von knapp 140 Prozent. Offiziell klassifizieren sich diese Produkte als Artikel-9-Fonds, sind aber auch als „dunkelgrüne Fonds“ bekannt.

Dunkelgrüne Fonds – das Segment wurde ruhiger

Anschließend ermittelte Jan Tachtler über die Netto-Mittelzuflüsse in diese Produkte, wie gefragt sie bei Anlegern zuletzt waren. „In den vergangenen sechs Monaten wurde es in diesem Segment allerdings erheblich ruhiger“, so Taachtler. Blickt man auf die Netto-Mittelzuflüsse scheint der große Boom der Artikel 9-Fonds (dunkelgrüne Fonds) vorerst zu einem Ende gekommen zu sein. Seit August 2023 kam netto gerade mal ein Fonds hinzu.

Im vergangenen Monat zogen Investoren 2,4 Milliarden US-Dollar aus Artikel 9-Fonds ab. Allerdings gibt es dabei einen großen Unterschied zwischen Aktien- und Rentenfonds. Während Anleiheinvestoren ihre Positionen zuletzt weiter aufstockten, gaben Aktienanleger Anteile zurück. „In den vergangenen 12 Monaten investierten Anleger rund 6 Milliarden US-Dollar in Artikel 9-Rentenfonds. Im Aktienbereich wurden im gleichen Zeitraum fast 18 Milliarden US-Dollar abgezogen“, schließt Tachtler seine Marktbetrachtung. Seine Analyse umfasst den Zeitraum von Dezember 2018 bis Februar 2024.

Autor

  • Dunja Koelwel

    Dunja Koelwel arbeitet seit 1998 als Journalistin im Bereich ITK mit besonderem Fokus auf Payment & Banking. Nach ihrem Jurastudium startete sie beim e-commerce Magazin, das sie über 13 Jahre begleitete und leitete, danach war Head of Content bei Ebner Media Events und zuständig für die Inhalte der Konferenzen. Seit 2020 ist sie Chefredakteurin von gi Geldinstitute. gi Geldinstitute ist die Fachzeitschrift für Banken und Finanzdienstleister alle Art – von etabliert bis FinTech, die in print, online und diversen sozialen Medien zu IT-Trends und Lösungen, Strategien und Neuentwicklungen informiert.

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