Mehrheit der Real-Assets Investoren berücksichtigt Nachhaltigkeitsaspekte
Mehr als neun von zehn (93 Prozent) der institutionellen Investoren weltweit berücksichtigen ESG und Nachhaltigkeit aktiv bei ihren Investitionsentscheidungen im Bereich Real-Assets.
17 Prozent unter den Befragten betrachten ESG als einen ausschlaggebenden Faktor. Diese Ergebnisse sind Teil der fünften Ausgabe der jährlichen „Real-Assets-Studie“ von Aviva Investors, für die weltweit 500 institutionelle Anleger befragt wurden. Die Befragten repräsentieren insgesamt ein Vermögen von mehr als 3,5 Billionen US-Dollar.
Laut der Studie planen zwei Drittel (64 Prozent) der institutionellen Anleger, ihre Investitionen in Real-Assets innerhalb der nächsten zwei Jahre zu erhöhen, 46 Prozent sogar um bis zu zehn Prozent. Die höchsten Allokationen weisen Anleger in Nordamerika auf, wo fast ein Viertel mehr als 20 Prozent des Portfolios in Real-Assets hält. Im europäischen Raum trifft dies auf 19 Prozent der Investoren zu, im asiatisch-pazifischen Raum auf 17 Prozent.
Während Diversifizierung laut 57 Prozent der Befragten der Hauptgrund für Investitionen in Real-Assets bleibt, wird das Potenzial für inflationsgeschützte Erträge zunehmend zum Treiber für diese Allokation. So investieren 53 Prozent der Befragten in Sachwerte, weil sie damit inflationsgeschützte Erträge erzielen können – vor drei Jahren waren dies noch 33 Prozent. Vor dem Hintergrund, dass sich inzwischen die Hälfte der institutionellen Anleger zu Netto-Null-Zielen verpflichtet hat, investieren 28 Prozent der Befragten in Real-Assets, um deren positive ESG-Auswirkungen zu nutzen. Vor drei Jahren traf dies nur auf 17 Prozent zu.
Weitere Highlights der Studie
Die Real-Assets-Studie von Aviva Investors ergab zudem, dass sich 67 Prozent der institutionellen Anleger in der Verantwortung sehen, nachhaltig zu investieren. Unternehmenswerte (61 Prozent) und Risikomanagement (59 Prozent) sind beide wichtige Faktoren für Pensionsfonds. Dennoch bevorzugen mehr als drei Viertel (79 Prozent) einen Fonds oder eine Strategie, bei der zwar die finanzielle Rendite im Vordergrund steht, aber gleichzeitig ESG-Faktoren berücksichtigt werden. Diese Präferenz für einen ertragsorientierten Ansatz gilt für 90 Prozent der Investoren in Nordamerika, verglichen mit 71 Prozent der europäischen und 82 Prozent der asiatischen Investoren. 56 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass Investitionen in die Energiewende auch die besten finanziellen Renditen erzielen und 50 Prozent sehen darin gleichzeitig den besten ESG-Effekt.
Nach den größten Hindernissen für eine Erhöhung der Real-Assets-Allokation in den kommenden zwölf Monaten gefragt, sehen 53 Prozent Schwierigkeiten, günstige Gelegenheiten zu finden; für 50 Prozent sind Transaktionskosten ebenso wie Bewertungen die größten Herausforderungen. Die Befragten sehen außerdem „Greenwashing“ als größtes Risiko (52 Prozent) bei Investitionen in nachhaltige Sachwerte an, noch vor Bewertungssorgen (44 Prozent). Das Thema Illiquidität (69 Prozent) stellt die größte Sorge bei Investitionen in Sachwerte im Allgemeinen dar, während das Bewertungsrisiko (57 Prozent) insbesondere unter Pensionsfonds (61 Prozent). kritisch betrachtet wird.
Bei Betrachtung der verschiedenen Sektoren innerhalb der Real-Assets, sind Immobilienaktien bei den Anlegern am beliebtesten und machen 30 Prozent der Allokationen aus. Dieser Anteil ist gegenüber 31 Prozent vor zwei Jahren gesunken und wird voraussichtlich in den nächsten zwei Jahren auf demselben Niveau bleiben. Im Gegensatz dazu gewinnen Infrastrukturaktien an Zugkraft, wobei institutionelle Anleger ihre Allokationen in diesem Bereich am ehesten erhöhen dürften – laut der Studie von zwölf Prozent vor zwei Jahren auf heute 13 Prozent und in zwei Jahren auf 14 Prozent. Direktinvestitionen (46 Prozent) sind der bevorzugte Weg zum Markt, gefolgt von Multi-Asset-Pool-Fonds (40 Prozent) und Single-Asset-Class-Pool-Fonds (32 Prozent).