Nachhaltige Finanzanlagen

Nachhaltige Finanzanlagen – unverzichtbar für Energiewende

Staaten allein können in Zeiten knapper Haushalte die Energiewende nicht meistern, sagt Michael Dittrich, stellvertretender Generalsekretär und Finanzchef der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU, Webseite). Dazu braucht es nachhaltige Finanzanlagen.

Klimaziele und Energiewende brauchen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ein sehr hohes Investitionskapital in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. „Ohne eine Mobilisierung privaten Kapitals wird die Klimaneutralität Deutschlands nicht zu finanzieren sein“, sagt Michael Dittrich, stellvertretender Generalsekretär und Finanzchef der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). In Zeiten knapper Haushalte können nach Dittrichs Worten Staaten allein die Energiewende nicht meistern.

Nachhaltige Finanzanlagen wichtiges Thema in Finanzindustrie

Die Europäische Union will bis 2050, Deutschland bis 2045 klimaneutral werden, also nicht mehr klimaschädliche Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO2) ausstoßen, als wieder gebunden werden können. Studien weisen für Deutschland zusätzliche Kosten von zwei Billionen Euro und für Europa von zehn Billionen Euro für die Transformation in eine CO2-neutrale Wirtschaft und Gesellschaft aus. Dittrich: „Der weit überwiegende Teil des billionenschweren Umbaus muss privat finanziert werden.“ Positiv nach Einschätzung des DBU-Finanzchefs: In den vergangenen Jahren ist „sustainable finance“, also die nachhaltige Finanzanlage, zu einem wichtigen Thema in der Finanzindustrie geworden. „Es gibt gute und rentable Anlagemöglichkeiten, etwa bei den erneuerbaren Energien“, so Dittrich. Als eine der größten Umweltstiftungen Europas mit einem Stiftungskapital von rund 2,48 Milliarden Euro hat die DBU nachhaltige Kapitalanlagen bereits vor 20 Jahren in ihr Portfolio aufgenommen.

Mehr privates Kapital mobilisieren für die Transformation

Beim Zukunftsforum Energie & Klima stellte Dittrich, der auch die Arbeitsgruppe Kapitalmarkt im Sustainable Finance Beirat der Bundesregierung leitet, konkrete Vorschläge des Expertengremiums vor. So könnten ein Klimasparplan für alle sowie ein Nationaler Transformationsfonds mit jeweils attraktiv reduzierter Kapitalertragssteuer erhebliche private Mittel für die Klimaneutralität mobilisieren. „Die Bürgerinnen und Bürger an den Erträgen des Klimaschutzes zu beteiligen, trägt auch zur breiten Akzeptanz der Energiewende bei,“ so Dittrich. Diskutiert wurden beim Fachkongress darüber hinaus folgende Fragen: Wie ist die kommunale Wärmewende spielerisch zu kommunizieren und zu planen? Wie können Unternehmen eine nachhaltige Energieeffizienzstrategie entwickeln? Und: Welche aktuellen Trends und Neuerungen gibt es in der Energiegesetzgebung?

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