Nachhaltige Anlagen trotz Rezessionsängsten auf dem Vormarsch
Eine aktuelle Umfrage des Vermögensverwalters Lombard Odier bei 300 vermögenden Schweizer Anlegern (HNWIs) zeigt ein anhaltend starkes Interesse an nachhaltigen Investitionen. Mehr als sieben von zehn der Befragten gaben an, dass ihnen nachhaltige Investitionen wichtig sind und dass sie auch in Zeiten der Wirtschaftskrise an ihrem Interesse festhalten oder dieses sogar noch verstärken werden.
- Wie Lombard Odier mitteilt, tätigt ein Großteil der HNWIs derzeit weniger als 40 Prozent ihrer Investitionen in nachhaltige Anlagen. Allerdings will mehr als ein Drittel vermehrt nachhaltig investieren. Bei den jüngeren Generationen sind es über 40 Prozent.
- Die bevorzugten Themen für nachhaltige Investitionen sind die nachhaltige Nutzung und der Schutz von Böden-, Wasser- und Meeresressourcen. Sechs von zehn Befragten geben an, dass sie an Investitionen in diesem Bereich interessiert sind. Etwa vier von zehn möchten Investitionen tätigen, die den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und die Bekämpfung des Klimawandels unterstützen.
- Schweizer Anleger nehmen verstärkt eine aktive Haltung ein, wenn es um die Reduktion des CO2-Ausstoßes geht. Mehr als vier von zehn der Befragten wollen verstehen, wie nachhaltige Investitionen funktionieren und wie sie den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Welt unterstützen können. Darüber hinaus möchten 40 Prozent der Anlegerinnen und Anleger den aktuellen CO2-Fussabdruck ihrer Portfolios kennen und halten diesen für wichtig.
- Greenwashing bleibt eines der Hauptbedenken der HNWIs. Die Tatsache, dass mehr als die Hälfte der Meinung sind, dass Greenwashing ein verbreitetes Phänomen ist, zeige den großen Handlungsbedarf für die Finanzbranche. Gefordert werden transparente interne Methodologien, bessere ESG-Daten, die Übernahme von Standards und Regulierungen sowie Partnerschaften mit Universitäten.
Die Studie zeigt auch Unterschiede zwischen den Generationen. Fast 80 Prozent der unter 35-Jährigen sind an einem aktiven Management interessiert, das auf eine Netto-Null-Umstellung ausgerichtet ist. Bei der nächsten Generation (35- bis 50-Jährige) sind es etwas mehr als die Hälfte, während bei den 50- bis 70-Jährigen ein ähnlicher Anteil zu verzeichnen ist. Bei den über 70-Jährigen steigt der Anteil wieder an: Fast zwei Drittel fühlen sich durch Netto-Null-Strategien angesprochen. Knapp 60 Prozent der unter 35-Jährigen halten thematische nachhaltige Investitionen für sehr wichtig, während es bei den restlichen Altersgruppen etwas mehr als ein Drittel ist. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der unter 35-Jährigen glaubt, dass nachhaltige Anlagen höhere Renditen erzielen können. Währenddessen glauben 25 Prozent der 50- bis 70-Jährigen, dass nachhaltige Investitionen besser performen als andere Anlagen. Im Schnitt ist ein Drittel der Befragten bereits überzeugt, dass nachhaltige Anlagen ein überdurchschnittliches Renditepotenzial aufweisen können.