Embedded Banking: Banken müssen Ökosysteme schaffen

Laut einer vom Plattform-Anbieter Temenos in Auftrag gegebenen globalen Economist Impact-Studie, für die 300 Banken befragt wurden, müssen Banken disruptive Technologien nutzen und eigene digitale Ökosysteme schaffen oder sich aktiv daran beteiligen, um im Herzen des Bankenuniversums zu bleiben.

Der Bericht „Byte-sized Banking: Können Banken mit eingebetteter Finanzierung ein echtes Ökosystem schaffen?“ stellt fest, dass Zahlungsunternehmen, Technologie- und E-Commerce-Disruptoren mit eingebetteten Finanzlösungen mit Banken konkurrieren. In Verbindung mit den wachsenden Erwartungen der Verbraucher an bessere, stärker personalisierte Produkte und Dienstleistungen zwingt dies die Banken dazu, ihre Rolle zu überdenken und zu prüfen, wie sie sich anpassen müssen.

Mit Embedded Banking: Mitten im Leben der Verbraucher

Fast vier von fünf (79 Prozent) der Umfrageteilnehmer stimmen zu, dass Bankgeschäfte in das Leben der Verbraucher und die Wertschöpfungsketten von Unternehmen „eingebunden“ werden. Eine von fünf Banken in der Umfrage geht davon aus, dass sich ihr Geschäftsmodell in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird, um Marken und Fintechs Banking-as-a-Service (BaaS) anzubieten und eingebettete Finanzierungen in ihre eigenen Produkte und Dienstleistungen zu ermöglichen. Fast doppelt so viele möchten das verbraucherorientierte Erlebnis beibehalten und selbst als echtes digitales Ökosystem fungieren.

Jonathan Birdwell, Global Head of Policy & Insights, Economist Impact, sagte: „Neue Technologien und Kundenanforderungen sind die beiden wichtigsten Trends, die sich voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren auf das Bankwesen auswirken werden. Um ihre direkte Verbindung zum Verbraucher aufrechtzuerhalten, erkennen Banken, dass sie zu echten digitalen Ökosystemen werden müssen. Kundenzentrierung wird Banken auch dazu veranlassen, ihren Kunden in Zukunft stärker eingebettete ESG- und nachhaltige Bankangebote anzubieten.“

Digitale Ökosysteme schaffen

Kanika Hope, Chief Strategy Officer von Temenos, kommentierte: „Banken müssen ihr Fachwissen in neuen Technologien wie Cloud und KI nutzen und mit Fintechs und Technologieunternehmen zusammenarbeiten, um eingebettete Finanzdienstleistungen anzubieten und digitale Ökosysteme aufzubauen.“ Die Argumente für die öffentliche Cloud werden immer deutlicher: 51 Prozent der Befragten stimmen zu, dass Banken aufgrund der Umstellung auf die öffentliche Cloud in den nächsten fünf Jahren keine Rechenzentren mehr besitzen werden. Auch Umweltbedenken zählen zu den Gründen – geschäftliche Agilität, Effizienz und Sicherheit –, warum Banken den Wechsel in die Cloud beschleunigen.“

63 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass neue Technologien in den nächsten fünf Jahren die größten Auswirkungen auf Banken haben werden, stärker als Kundenanforderungen und sich ändernde Vorschriften. „Wenn Sie nicht über moderne Technologie verfügen, werden jüngere Generationen nicht bei Ihnen Bankgeschäfte tätigen, egal wie lange Sie schon dabei sind“, so ein in dem Bericht zitierter CEO einer Bank. 71 Prozent der Befragten geben an, dass die Erschließung von Werten durch KI das entscheidende Unterscheidungsmerkmal zwischen Gewinnern und Verlierern sein wird. 75 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass insbesondere generative KI das Bankgeschäft vorantreiben wird.

Zusammenarbeit mit Fintechs

Die Zusammenarbeit mit Fintechs oder anderen Technologieanbietern ist der Schlüssel zum Zugang zu Fachwissen in neuen Technologien. Vor diesem Hintergrund gehen die befragten Bankmanager davon aus, dass sich die Beziehungen innerhalb der Branche in den nächsten ein bis drei Jahren weiterentwickeln werden. Ganze 44 Prozent der Umfrageteilnehmer gehen davon aus, dass Banken Mehrheitsbeteiligungen an Fintechs erwerben werden, und 32 Prozent gehen davon aus, dass es in den nächsten ein bis drei Jahren zu einer Marktkonsolidierung unter den Herausfordererbanken kommen wird.

Hintergrund: Economist Impact führte im Auftrag von Temenos eine Studie durch, um neue Trends in der Bankenbranche zu verstehen. Dieser Bericht präsentiert Erkenntnisse aus einer globalen Umfrage unter 300 Führungskräften im Privat-, Geschäfts- und Privatkundengeschäft in Europa (25 Prozent), Nordamerika (23 Prozent), dem asiatisch-pazifischen Raum (18 Prozent), dem Nahen Osten und Afrika (17 Prozent) sowie Lateinamerika Amerika (17 Prozent). Die Befragten üben verschiedene Berufsfunktionen aus, wie unter anderem IT, Kundenservice, Finanzen, Marketing und Vertrieb, Strategie- und Geschäftsentwicklung sowie allgemeines Management. Die Hälfte der Befragten waren Führungskräfte der obersten Führungsebene. Dies ist das siebte Jahr, in dem Economist Impact diese Umfrage durchführt. Die Forschung umfasste auch Interviews mit Praktikern aus der Industrie, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.

 

 

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