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Einschätzung: Kann Ignorieren des Klimawandel uns ruinieren?

Weiter Geld in veraltete Systeme zu stecken ist nicht nur umweltpolitisch unverantwortlich, sondern auch wirtschaftlich ruinös, meint Wolfgang Weicht, B2B Content & Performence Marketing Manager beim Frühphaseninvestor neosfer (Webseite).

Der Klimawandel ist nicht nur eine Umweltkrise, sondern auch eine finanzielle Belastung, die unser Leben bereits verändert. Die Kosten des Nichtstuns steigen – von höheren Lebensmittelpreisen bis zu steigenden Versicherungskosten. Ein wärmerer Planet schwächt die Wirtschaft. Bis 2100 könnte das globale BIP um bis zu zwölf Prozent schrumpfen. Das entspricht der gesamten Wirtschaftsleistung der USA, Deutschlands und Großbritanniens. Eine Studie von 2022 zeigt, dass jede zusätzliche Erwärmung um ein Grad das BIP pro Kopf weltweit um etwa sieben Prozent senkt, besonders in ärmeren Ländern.

Die Schäden sind bereits sichtbar. Zwischen 1990 und 2019 verringerte klimabedingter Verlust das globale BIP um 6,7 Prozent. Extreme Wetterereignisse verursachten seit 2000 Kosten von drei Billionen Dollar. Hurrikan Ida allein richtete 2021 in den USA Schäden von 75 Milliarden Dollar an.

Steigende Alltagskosten durch Klimawandel

Der Klimawandel betrifft direkt Haushaltsbudgets. So führten Hitzewellen und Dürren in Europa 2022 zu geringeren Ernteerträgen und einer Lebensmittelpreisinflation von einem Prozent. Prognosen der Weltbank warnen, dass klimabedingte Ernteausfälle die Preise bis 2050 um 30–50 Prozent steigen lassen könnten. Auch Steuern steigen. Regierungen leiten Milliarden in Katastrophenhilfe um, oft auf Kosten öffentlicher Dienstleistungen. Die USA gaben 2021 allein 120 Milliarden Dollar für die Katastrophenbewältigung aus.

Die wahren Kosten der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen

Das Festhalten an fossilen Brennstoffen ist teuer. Weltweit subventionieren Regierungen diese Energieträger mit 700 Milliarden Dollar jährlich, wodurch erneuerbare Energien benachteiligt werden. Während Kritiker hohe Investitionen in erneuerbare Energien anführen, zeigen Studien, dass sich der Umstieg langfristig auszahlt. Eine Oxford-Studie von 2023 prognostiziert, dass die globale Wirtschaft durch die Energiewende bis 2050 12 Billionen Dollar sparen könnte.

Investitionen in eine grünere Zukunft

Der Wechsel zu erneuerbaren Energien bringt wirtschaftliche Vorteile. Solar- und Windenergie sind in vielen Regionen bereits günstiger als fossile Brennstoffe. In Deutschland hat der Ausbau erneuerbarer Energien über 300.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten verringert. Bedenken hinsichtlich des Arbeitsplatzverlustes in traditionellen Sektoren lassen sich durch Umschulungsprogramme abmildern. Kanada bietet beispielsweise Initiativen an, um Beschäftigte aus der Kohleindustrie in den Bereich erneuerbare Energien zu überführen.

Fazit

Das Ignorieren des Klimawandels ist nicht nur umweltpolitisch unverantwortlich, sondern auch wirtschaftlich ruinös. Die Beweise sind eindeutig: Jeder aufgeschobene Dollar für Klimaschutz wird in Zukunft deutlich teurer.Die Entscheidung liegt bei uns: Weiter Geld in veraltete Systeme stecken oder in eine nachhaltige, wohlhabende Zukunft investieren. Politische Veränderungen fordern, grüne Innovationen unterstützen und nachhaltige Gewohnheiten annehmen – das sind die Schritte in die richtige Richtung.

Autor

  • Dunja Koelwel arbeitet seit 1998 als Journalistin im Bereich ITK mit besonderem Fokus auf Payment & Banking. Nach ihrem Jurastudium startete sie beim e-commerce Magazin, das sie über 13 Jahre begleitete und leitete, danach war Head of Content bei Ebner Media Events und zuständig für die Inhalte der Konferenzen. Seit 2020 ist sie Chefredakteurin von gi Geldinstitute. gi Geldinstitute ist die Fachzeitschrift für Banken und Finanzdienstleister alle Art – von etabliert bis FinTech, die in print, online und diversen sozialen Medien zu IT-Trends und Lösungen, Strategien und Neuentwicklungen informiert.

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