Besseres Nachhaltigkeitsmanagement mit diversen Vorständen

Egon Zehnder, Personalberatungsunternehmen, hat im Vorfeld von COP 27 das ESG-Engagement der 100 weltweit größten Unternehmen untersucht und zentrale Ergebnisse im Bericht “Boards: Stepping Up as Stewards of Sustainability” veröffentlicht.

Laut den Studienergebnissen sind vor allem die richtige Zusammensetzung der obersten Führungsgremien, ihr kultureller Hintergrund, ihre Denkweise und ihre Kompetenzen auschlaggebend, um Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen voranzutreiben. “Vielfalt ist ein entscheidender Hebel, um eine neue Kultur zu prägen, die ESG in den Mittelpunkt der Geschäftsstrategie stellt”, sagt Jill Ader, Chairwoman von Egon Zehnder. “Vorstände und Aufsichtsräte müssen jetzt den Mut aufbringen, sich divers aufzustellen, um ihre Organisation langfristig voranzubringen.”

Die Studie legt zudem offen, dass zwar eine deutliche Mehrheit der untersuchten Vorstände und Aufsichtsräte Nachhaltigkeitsausschüsse gegründet hat, deren Durchsetzungsfähigkeit in der Praxis bisher jedoch verpufft: Nur durchschnittlich jedes vierte Board-Mitglied engagiert sich in Nachhaltigkeitsausschüssen, und nicht einmal die Hälfte dieser Ausschüsse befasst sich mit Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen (ESG).

Aus diesen Ergebnissen leitet der Bericht vier zentrale Handlungsempfehlungen für Vorstände und Aufsichtsräte ab:

  • Jünger und diverser aufstellen. Diversifizierte Boards sind häufig erfolgreicher als homogene Einheiten. Auch wenn sich das Geschlechterverhältnis verbessert hat – eine Verjüngungskur kann Boards helfen, ein breites Spektrum an Perspektiven und Denkweisen abzubilden.
  • Routinen durchbrechen. Diverse, mutige und visionäre Board-Mitglieder können Praktiken und Strukturen hinterfragen und neue Wege aufzeigen, ESG in den Fokus zu rücken.
  • ESG zur Priorität machen. Die Leitung des Boards muss mit Nachdruck eine agile ESG-Agenda erstellen, verfolgen und dabei offen für Planänderungen sein.
  • Weiterbildung und Selbstreflexion. Während Schulungen und Expertengespräche zu Beginn nützliche Instrumente sind, müssen es die Board-Mitglieder danach selbst in die Hand nehmen, neugierig zu sein und sich über relevante ESG-Themen zu informieren.