“Bei Green Bonds locken hohe Renditen und Kursgewinne”
Mit einer Rendite von durchschnittlich 4,5 Prozent – gemessen am „ICE BofA Green Bond Index“ – sind Green Bonds nach dem starken Zinsanstieg eine attraktive Anlageklasse, schreibt Marcio da Costa, Senior Portfolio Manager SSA & Green Bonds beim Asset Manager Bantleon, in einem aktuellen Marktkommentar.
Laut da Costa können Investoren davon ausgehen, dass die laufende Verzinsung bei Green Bonds einen ausreichend hohen Puffer bietet, um weitere Rendite- oder Risikoprämienanstiege auszugleichen und sogar einen positiven Ertrag zu ermöglichen. Gleichzeitig sollte die relativ lange durchschnittliche Laufzeit der Green Bonds in Phasen fallender Zinsen zu deutlichen Kursgewinnen verhelfen. Damit sei angesichts der abkühlenden Wirtschaft in der Eurozone sowie den USA in den nächsten Monaten zu rechnen.
Attraktivität von Green Bonds für Anleger
Der starke Zinsanstieg hat auch die Attraktivität von Green Bonds für Anleger erhöht, meint der Experte. Neben einer attraktiven Rendite spreche auch das stetig größer werdende Green-Bond-Universum für das Produkt. So sei der Markt im laufenden Jahr erneut gewachsen und das Neuemissionsvolumen von 300 Milliarden Euro liegt bislang um 20 Prozent über dem Volumen im Vorjahreszeitraum. Im EUR-Investment-Grade-Markt für Unternehmensanleihen wurde jede sechste emittierte Anleihe als Green Bond begeben. Dieser positive Trend dürfte sich fortsetzen, so da Costa. Darüber hinaus profitierten Emittenten und Investoren gleichermaßen von den grünen Anleihen: Emittenten schätzen die erhöhte Nachfrage bei Green-Bond-Emissionen, während Investoren mit Kursgewinnen im Sekundärmarkt rechnen können und davon profitieren, dass die meisten Investoren Green Bonds als langfristige Kapitalanlage betrachten.
Wie bei anderen Anleihen auch, sollten Anleger bei Green Bonds aber nicht nur auf den Coupon schauen, weil bei steigenden Zinsen Kursverluste drohen, die den Ertrag schmälern oder sogar ganz auffressen können. So habe der globale Green-Bond-Markt seit Jahresanfang einen Ertrag von 0,93 Prozent erzielt, obwohl die laufende Verzinsung im laufenden Jahr 2,21 Prozentpunkte betrug. Negativ habe sich besonders der starke Anstieg der Renditen (plus 0,35 Prozentpunkte bei zweijährigen deutschen Bundesanleihen) ausgewirkt, der mit einem negativen Performancebeitrag von minus 1,79 Prozentpunkten in die Performancerechnung einging. Hingegen konnten die sinkenden Risikoprämien mit einem Beitrag von plus 0,51 Prozentpunkten einen Teil der Kursverluste aus dem Zinsanstieg auffangen.
Investoren können laut da Costa davon ausgehen, dass die laufende Verzinsung einen ausreichend hohen Puffer bietet, um weitere Rendite- oder Risikoprämienanstiege auszugleichen und sogar einen positiven Ertrag zu ermöglichen. Gleichzeitig sollte die lange durchschnittliche Laufzeit der Green Bonds in Phasen fallender Zinsen zu deutlichen Kursgewinnen verhelfen. Damit ist angesichts der abkühlenden Wirtschaft in der Eurozone sowie den USA in den nächsten Monaten zu rechnen.
Hintergrund: Bantleon ist ein Asset Manager für institutionelle Investments mit Fokus auf Kapitalerhalt.