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ESG: Bei institutionellen Investoren fest verankert

Laut der dritten jährlichen Investorenumfrage von Patrizia, einem Anbieter von Real Assets, ist ein klarer Trend zur Wertsteigerung durch aktives Asset Management, mit einem besonderen Schwerpunkt auf Initiativen zur Dekarbonisierung und der Erhebung von ESG-Daten zu erkennen. Darüber hinaus richtet sich der Fokus der institutionellen Investoren in den nächsten fünf Jahren mehr auf Value-add-Strategien.

„Brown-to-Green“-Entwicklungen

Der Umfrage zufolge erwarten 85 Prozent der Investoren, dass „Brown-to-Green“-Entwicklungen in den nächsten zwölf Monaten zunehmen werden, wobei fast ein Viertel der Befragten einen deutlichen Anstieg erwartet. Gleichzeitig rechnen zwei von drei Investoren mit einem Anstieg der Investitionsausgaben und Modernisierungsprogramme, was den zunehmenden Fokus der Investoren auf die Wertsteigerung durch ein pragmatisches Asset Management widerspiegelt.

Verschiebung bei Strategien und der Risikobereitschaft

Neben dem stärkeren Fokus auf Asset Management zeigen die Umfrageergebnisse eine Verschiebung bei Strategien und der Risikobereitschaft der Investoren. Debt, Value-Add und Opportunitic gehören zu den Strategien, in denen Investoren ihre Allokation in den nächsten fünf Jahren am meisten ausbauen wollen. Diese Ergebnisse bestätigen den allgemeinen Trend zur Modernisierung des europäischen Immobilienbestands, beispielsweise sind rund 65 Prozent der Bürogebäude vor dem Jahr 2000 erbaut worden.

Die diesjährige Investorenumfrage zeigt auch, dass die Investoren zurückhaltender geworden sind, ihre Immobilienallokation auszubauen. Die Mehrheit der Investoren (55 Prozent) beabsichtigt, die Immobilien-Allokation konstant zu halten. Rund ein Fünftel plant diese aufzustocken und 28 Prozent planen eine Verringerung in den nächsten fünf Jahren. Im Vergleich dazu gaben im vergangenen Jahr mehr als 60 Prozent der Investoren an, dass sie ihre Immobilien-Allokation in den nächsten fünf Jahren ausbauen wollen.

Investoren erwarten sinkende Renditen

Mehr als die Hälfte der Investoren geht davon aus, dass die Gesamtrenditen in den nächsten zwölf Monaten sinken werden, während 66 Prozent weniger Transaktionen in dem Zeitraum erwarten. 64 Prozent glauben, dass die Mieten im Laufe des Jahres steigen werden, was dem erwarteten starken Anstieg der Finanzierungskosten entgegenwirkt.

Beim Ausbau ihrer Immobilien-Allokation konzentrieren sich die Investoren weiterhin auf die Anlageklassen Logistik und Wohnen. Mehr als 20 Prozent der Investoren planen, die Gewichtung dieser beiden Anlageklassen in den nächsten fünf Jahren zu erhöhen. Dagegen erwarten sie, ihre Allokation in Einzelhandels- und Büroimmobilien weiter zu verringern.

Die Investorenbefragung zeigt, dass der Trend einer wachsenden Bedeutung von ESG-Kriterien, also von ökologischen, sozialen und Governance-Gesichtspunkten, bei Investmententscheidungen anhält. Nahezu 90 Prozent der Investoren geben an, dass sie ESG-Daten zu ihren Immobilieninvestments erfassen und nutzen, ein Zuwachs von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für 70 Prozent sind ESG-Kriterien ein wichtiger Bestandteil des Investmentprozesses. Sie erwarten, dass ihre neuen Investments ESG-Ziele berücksichtigen, also beispielsweise Artikel-8-Fonds gemäß der EU-Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor sind. Mehr als die Hälfte der Investoren gibt darüber hinaus an, bei Investmententscheidungen neben Risiko und Rendite auch den „Impact“ zu bewerten.

Klimaauswirkungen

Ein Schwerpunkt der Investoren liegt dabei weiterhin darauf, Klimaauswirkungen zu messen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre werden 82 Prozent den Energieverbrauch ihrer Immobilieninvestments erfassen (plus 13 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). Fast drei Viertel werden die direkten (Scope 1) CO2-Emissionen messen (plus acht Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr). 65 Prozent werden die indirekten (Scope 2) CO2-Emissionen verfolgen (plus 26 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr) und 45 Prozent werden die (Scope 3) CO2-Emissionen entlang ihrer Wertschöpfungskette messen (plus 13 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr), so die Ergebnisse der Investorenbefragung.

Die weltweit tätige Patrizia-Gruppe mit Hauptsitz in Augsburg bietet seit 38 Jahren Investments in Immobilien und Infrastruktur für institutionelle, semi-professionelle und private Anleger an. Patrizia verwaltet derzeit mehr als 57 Milliarden Euro Assets under Management und ist mit über 1.000 Mitarbeitern an 28 Standorten vertreten.

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