MorganStanley: Interesse an Sustainable Invest steigt wieder
Mehr als die Hälfte der Privatanleger geben an, dass sie planen, ihre Allokationen in nachhaltige Anlagen im nächsten Jahr zu erhöhen, während mehr als 70 Prozent glauben, dass starke ESG-Praktiken zu höheren Renditen führen können, eine Umfrage unter Anlegern von MorganStanley.
Das Interesse einzelner Anleger an Nachhaltigkeit nimmt zu, wie Umfrageergebnisse in einem neuen „Sustainable Signals“-Bericht des Morgan Stanley Institute for Sustainable Investing und Morgan Stanley Wealth Management zeigen. Mehr als drei Viertel (77 %) der Privatanleger weltweit geben an, dass sie daran interessiert sind, in Unternehmen oder Fonds zu investieren, die darauf abzielen, marktübliche finanzielle Renditen zu erzielen und gleichzeitig positive soziale und/oder ökologische Auswirkungen zu berücksichtigen. Darüber hinaus geben mehr als die Hälfte (57 %) an, dass ihr Interesse in den letzten zwei Jahren gestiegen ist, während 54 Prozent sagen, dass sie im nächsten Jahr mit einer Steigerung der Allokationen in nachhaltige Anlagen rechnen.
Investoren gaben an, dass ihr wachsendes Interesse an nachhaltigem Investieren auf Faktoren wie neue klimawissenschaftliche Erkenntnisse (53 %) und die finanzielle Leistung nachhaltiger Investitionen (52 %) zurückzuführen sei. Eine Mehrheit der Anleger ist außerdem der Meinung, dass Unternehmen sich mit Umwelt- und Sozialthemen befassen sollten.
„Fast 80 Prozent der Privatanleger glauben, dass es möglich ist, marktübliche Finanzrenditen mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen“, sagt Jessica Alsford, Chief Sustainability Officer von Morgan Stanley und CEO des Institute for Sustainable Investing. „Diese Investoren äußern den Wunsch, dass ihre Investitionen positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft haben und Möglichkeiten für Finanzexperten schaffen, diese Bedürfnisse zu erfüllen.“
Klimaschutz: Das wichtigste Thema für nachhaltiges Investieren für Anleger
Auf die Frage nach ihrem wichtigsten Thema für nachhaltiges Investieren gaben die Anleger dem Klimaschutz Priorität, wobei 15 Prozent ihn an erster Stelle stuften, gefolgt von Gesundheitswesen (13 %), Wasserlösungen (11 %) und Kreislaufwirtschaft (11 %).
Bei einer Neuinvestition berücksichtigen fast 80 Prozent der weltweiten Investoren die Berichterstattung eines Unternehmens über seinen CO2-Fußabdruck und sein Engagement zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass traditionelle Energieunternehmen außer Reichweite sind. 51 Prozent würden eine Investition in traditionelle Energieunternehmen in Betracht ziehen, solange diese solide Pläne zur Reduzierung ihrer Emissionen und zur Bekämpfung des Klimawandels haben. Dies gilt selbst für Anleger, die sehr an nachhaltigem Investieren interessiert sind (62 %), und für diejenigen, die den Klimaschutz als oberstes Anlageinteresse einstufen. Nur 21 Prozent der weltweiten Investoren würden traditionelle Energieunternehmen aus Klimagründen gänzlich meiden, was darauf hindeutet, dass Investoren möglicherweise offen dafür sind, Unternehmen mit einem klaren Übergangsplan zu unterstützen.
Stattdessen möchten Investoren, dass Unternehmen zeigen, wie sie proaktiv planen, den langfristigen Wert zu schützen, wie sie Dekarbonisierungsstrategien umsetzen und wie sie Geschäftsmodelle an die Anforderungen der Klimawissenschaft anpassen.
Anleger sind auch daran interessiert, Möglichkeiten zu finden, den CO2-Fußabdruck ihrer eigenen Portfolios zu reduzieren. Mehr als 60 % der Anleger würden wahrscheinlich CO2-Ausgleichszahlungen erwerben, wenn diese verfügbar wären.
Bedenken der Anleger hinsichtlich ESG-Daten und Greenwashing
Auf die Frage, was Anleger davon abhält, nachhaltige Investitionen zu tätigen, nannten die Umfrageteilnehmer mangelnde Transparenz und Vertrauen in die gemeldeten ESG-Daten sowie Bedenken hinsichtlich der Möglichkeit von „Greenwashing“ oder der Darstellung von Investitionen als nachhaltiger als sie sind.
Anleger verweisen auch auf die Unsicherheit bei Investitionen in soziale Themen. Mehr als die Hälfte (58 %) gibt an, dass sie wahrscheinlich in Unternehmen investieren, die bestimmte positive Umwelt- oder Sozialziele verfolgen. Bei der Frage nach aktuellen oder geplanten Investitionen sind Umweltlösungen beliebter als soziale Themen, auch wenn die meisten Anleger angeben, dass es bei ihren Investitionen vorrangig darum geht, negative soziale Auswirkungen zu minimieren und positive Ergebnisse zu erzielen. Soziale Themen rangierten höher, wenn Investoren gebeten wurden, Bereiche zu identifizieren, an denen sie interessiert waren, aber nicht wussten, wo sie anfangen sollten. Das geringere Interesse könnte die Stimmung der Anleger gegenüber einem im Vergleich zu Umweltfonds weniger entwickelten Markt für Sozialfonds widerspiegeln.
Anleger könnten von mehr Beratung und Unterstützung durch Anlageexperten profitieren: 52 Prozent geben an, dass sie nur über begrenzte Kenntnisse darüber verfügen, wie sie mit nachhaltigen Investitionen beginnen können, und 43 Prozent geben an, dass es ihnen an Finanzberatung mangelt. Finanzberater oder Anlageplattformen könnten von der Unterstützung dieser Anleger profitieren, da 58 Prozent der weltweiten Anleger sagen, dass sie aufgrund ihrer nachhaltigen Anlageangebote wahrscheinlich einen FA oder eine Anlageplattform auswählen würden.