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Warum Anleger Naturkapital und Biodiversität berücksichtigen müssen

Der britische Vermögensverwalter Schroders legt in seinem jüngsten Fokusbericht dar, warum es für Finanzinstitute wichtig ist, die mit dem Verlust an biologischer Vielfalt verbundenen naturbezogenen Risiken zu verstehen.

Ohne Naturkapital – Boden, Wälder, Wasser, lebende Organismen – kann unsere Gesellschaft nicht funktionieren. Die Ökosystemdienstleistungen des Naturkapital stützen unsere globale Wirtschaft – sei es durch die Bereitstellung von Rohstoffen oder die Regulierung und Bewahrung einer stabilen und gesund funktionierenden Umwelt. Der wirtschaftliche Wert dieser Ökosystemdienstleistungen wird vom WWF auf bis zu 125 Bio. US-Dollar pro Jahr geschätzt, was weit über dem jährlichen globalen BIP liegt.

In modernen Wirtschaftssystemen wird das Naturkapital jedoch immer wieder unterbewertet, da es offiziell nicht als Wirtschaftsgut anerkannt ist. Die tatsächlichen Zahlungen innerhalb der Wirtschaft für Ökosystemdienstleistungen sind daher 40-mal niedriger als ihr geschätzter Wert. Dies hat zu einer anhaltenden Unterinvestition in unsere natürlichen Ressourcen geführt, was letztlich zu einer systematischen Verschlechterung der Qualität und Erschöpfung dieser Ressourcen geführt hat.

Angesichts dieser Diskrepanz in der Bewertung haben sich die Umweltbelastungen in den letzten Jahrzehnten stark beschleunigt, da die Wirtschaft versucht, ein anhaltendes BIP-Wachstum auf Kosten des Planeten zu erzielen. Bezeichnend für diesen Druck ist die Tatsache, dass die Menschheit Naturressourcen 1,7-mal schneller verbraucht, als sich die Biokapazität unseres Planeten regenerieren kann. Seit den 1970er Jahren hat sich beispielsweise die weltweite Materialgewinnung verdreifacht, und der Wasserverbrauch ist in den letzten 50 Jahren um 70 Prozent gestiegen. Folglich ist die derzeitige Rate des weltweiten Verlusts an biologischer Vielfalt höher als zu jedem anderen Zeitpunkt in der Geschichte der Menschheit.

Das Network for Greening the Financial System (NGFS), ein Netzwerk von über 125 Zentralbanken und Finanzaufsichtsbehörden, kam zu dem Schluss, dass naturbezogene Risiken erhebliche makroökonomische Auswirkungen haben könnten und dass das Versäumnis, diese Risiken zu berücksichtigen, zu mindern und sich nicht an sie anzupassen, einzelne Finanzinstitute sowie die Finanzstabilität insgesamt untergraben könnte. Den vollständigen Fokusbericht finden Sie hier.

Diese Einführung wird von der von Schroders erstellten Übersicht zu Naturkapital und Biodiversität begleitet, in der die aus Sicht der Experten wichtigsten Konzepte und Frameworks ausführlicher beschrieben werden, um das Verständnis dieses Themas zu unterstützen.

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