Private Cloud: Grüne IT-Strukturen nachhaltig etablieren

Vorsätze für das neue Jahr kehren alle 365 Tage wieder – oftmals mit der späteren Erkenntnis, sich zu hohe Ziele gesetzt zu haben. Ob als Privatperson oder als Unternehmen: Nachhaltigkeit zählt seit Jahren zu den obersten Bestrebungen. Die IT-Branche gilt als einer der größten Stromverbraucher und ist sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt daher in besonderem Maße bewusst.

Gerade Serverhardware für neue Technologien wie Blockchain, Machine Learning und Artificial Intelligence wird gezwungenermaßen immer leistungsstärker und so kommt es in Datacentern, die diese Informationsflüsse verarbeiten, zu einem höheren Energieverbrauch. Daher spielt ein energieeffizienter Betrieb eine immer bedeutendere Rolle. „Wir merken, dass das Thema Nachhaltigkeit nun schon seit geraumer Zeit für die Betreiber von Rechenzentren und auch für die Nutzer ins Rampenlicht rückt“, so Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer Firstcolo. Mit der richtigen Strategie lassen sich große Mengen an Strom einsparen, woran viele deutsche Betreiber bereits durchaus erfolgreich arbeiten.

Grünere IT durch Cloud-Migration

Um den Ansatz einer Green-IT weiter zu verfolgen, arbeiten Betreiber von Rechenzentren rund um die Uhr an neuen Lösungen und Strategien, mit denen sie diesem Ziel Stück für Stück näher kommen. „Externe Rechenzentren lösen für viele Betriebe das Problem eines sehr hohen Bedarfs an zusätzlichen Server und Cloud-Infrastrukturen, dem sie durch einen Mangel an IT-Ressourcen häufig nicht gerecht werden können“, erläutert Evans. Aus einer Überforderung entstehen nämlich nicht selten empfindliche Sicherheitslücken und nachhaltige Gesichtspunkte gehen verloren. Allerdings ist eine große Zahl an Rechenzentren in vielen Fällen nur bis zu 20 Prozent ausgelastet – was häufig an einer Orientierung an den Betriebsspitzen liegt, die nur selten erreicht werden. „Durch die Migration der bereits bestehenden Infrastrukturen lässt sich diese große Lücke deutlich verkleinern – so können bis zu 50 Prozent der verwendeten Energie eingespart werden“, führt der Colocation-Experte aus. Betroffene Server laufen in der Folge sicherer sowie effizienter und lassen sich deutlich einfacher skalieren.

Steigenden Kosten trotzen

Gerade die in die Höhe schnellenden Energiepreise sorgen dafür, dass Green-IT und Energieeffizienz in Rechenzentren eine immer größere Rolle spielen. Da die IT-Infrastruktur von Industrieunternehmen riesige Mengen an Strom beansprucht, entstehen hier zunächst einmal erhebliche Mehrkosten. „Bewusstes wirtschaftliches Handeln im Sinne des Unternehmens und eine allumfassende Nachhaltigkeitsstrategie müssen dabei aber keineswegs im Widerspruch zueinander stehen“, gibt Evans zu bedenken. „Durch die Auslagerung der Daten in eine Private Cloud-Umgebung sinkt der Energiebedarf pro genutzter Server-Ressource, wodurch sich der effektive Energie-Verbrauch durch eine höhere Effizienz stark senken lässt.“ Colocation-Betreiber setzen zusätzlich ebenso auf grüne und hocheffiziente Hardware. Sensoren, die Luftveränderungen messen, Kühlsysteme, die Wasser und Strom sparen, sowie energieeffiziente Prozessoren – unterschiedlichste Maßnahmen zahlen auf die Nachhaltigkeit in neusten Rechenzentren ein. Abschließend merkt der Experte an: „Nach und nach schaffen es die Betreiber so, dem steigenden Datenaufkommen Herr zu werden und dabei Aspekte der Nachhaltigkeit immer weiter in den Fokus zu rücken.“