Potenzial: Publikation zu nachhaltiger Softwareentwicklung
Green Coding wird als strategisches Unternehmensziel immer relevanter, doch nur ein Bruchteil der Unternehmen misst die Umweltauswirkungen der eigenen Software aktiv oder verfolgt konkrete Strategien, um diese einzudämmen. Das liegt vor allem an fehlenden Ressourcen, Know-how und geeigneten Strategien, aber auch Probleme bei der Messbarkeit und fehlende Metriken spielen eine Rolle.
Die neue Publikation enthält die Ergebnisse einer Umfrage mit 90 Teilnehmenden und eines Workshops mit 18 Vertreter der Softwarebranche:
- Etwa die Hälfte der befragten Softwareunternehmen gibt an, Green Coding als strategisches Ziel anzusehen, jedoch messen aktuell nur etwa 18 Prozent der Firmen die Umweltauswirkungen ihrer Software aktiv und nur 16 Prozent nutzen konkrete Green Coding Ansätze, um den Energie- und Ressourcenverbrauch ihrer Software einzudämmen.
- Es fehlt vor allem an konkreten Strategien (54 Prozent), Know-how (46 Prozent) und (zeitlichen) Ressourcen (36 Prozent).
- Nur 17 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Firma genug unternimmt, um die ökologischen Auswirkungen ihrer Software zu verringern.
- Circa 75 Prozent sehen ungenutztes Potenzial für mehr Nachhaltigkeit im Softwareentwicklungsprozess.
Carolin Henze, seitens der GI verantwortlich für das Projekt: „Auch im Prozess der Softwareentwicklung ist es wichtig, das Phänomen des Greenwashings zu verhindern, bei dem Ressourcen- und Energieeffizienz als Verkaufsargumente ohne wesentliche Umweltvorteile anerkannt werden. Dafür ist es entscheidend, Methoden und Werkzeuge zur Messung der Umweltauswirkungen von Softwareprodukten, einschließlich ihres Energieverbrauchs, weithin zu verbreiten und zugänglich zu machen und gleichzeitig standardisierte Messeinheiten einzuführen.“