Energiespeicherung

Marktkommentar: “Energiespeicherung – ein Wachstumsmarkt”

Solar- und Windenergie gelten als die wichtigsten erneuerbaren Technologien für die Umstellung auf eine kohlenstoffarme Energieversorgung und die Elektrifizierung der Wirtschaft. „Doch entscheidend für ihren Erfolg ist der Umgang mit den für sie typischen Schwankungen. Die Entwicklung von Energiespeicherung ist Grundvoraussetzung für den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien“, schreibt Nicolas Jacob, Portfoliomanager des „ODDO BHF Green Planet“ (Webseite), in einem Marktkommentar.

Im Jahr 2023 waren nur drei Prozent der erneuerbaren Kapazitäten mit Speichersystemen ausgestattet. Die Internationale Energieagentur (IEA) erwartet, dass der Markt für Energiespeichersysteme, zu denen Batterien, Energieintegrations- und Energiemanagementsysteme zählen, bis 2030 um jährlich durchschnittlich 30 Prozent wachsen wird.

Energiespeicherung Schlüssel zur Energiewende

Die durchschnittlichen Kosten für Erneuerbare Energien wie Solar- und Onshore-Windenergie müssen inzwischen den Wettbewerb mit fossilen Energieträgern nicht mehr scheuen. Industrie, Verkehr oder Gebäude seien jedoch auf eine kontinuierliche Energieversorgung unabhängig von Tageszeit und Wetter angewiesen. Einige Technologien zur Langzeitspeicherung wie zum Beispiel mechanische Speicherung mit hydraulischen Pumpen oder chemische Speicherung mit Wasserstoff existierten bereits seit langem, diese seien aber nach wie vor auf spezielle Anwendungen vor allem in der Industrie beschränkt. „Die vermehrte Elektrifizierung von Anwendungen im Bereich Mobilität oder für elektrische Geräte im Haushalt führt heute zu einer hohen Nachfrage nach kürzeren Speicherzeiten von durchschnittlich zwei bis vier Stunden. Die bevorzugte Technologie ist hier die elektrochemische Speicherung mittels Batterien“, führt der Experte aus. 2023 stiegen die neu installierten Solar- und Windenergiekapazitäten weltweit um 23 Prozent. Bis 2030 wird ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 14 Prozent erwartet. Setzt sich dieser Trend fort, werden diese beiden Technologien bis 2030 zwischen 35 Prozent und 40 Prozent des weltweiten Energiemixes ausmachen. „Um die Stabilität der Stromnetze und eine kontinuierliche Versorgung zu sichern, ist auf dem Gebiet der Speicherung eine vergleichbare Dynamik zu erwarten“, folgert Jacob.

China ist führend im Energiespeichermarkt

China hält die Spitzenposition im Energiespeichermarkt, was auch durch politische Vorgaben in mehreren Provinzen begünstigt wird, die vorsehen, zwischen zehn Prozent und 20 Prozent der erneuerbaren Kapazitäten mit Speichersystemen auszustatten. Dahinter folgen Indien, die USA und, in geringerem Maße, Europa. Wie bei den Batterien für Elektrofahrzeuge dominieren LFP- (Lithium, Eisen, Phosphat) und Lithium-Ionen-Lösungen den Speichermarkt. Wenig überraschend laut Kommentar führen große chinesische Akteure den Markt an und erreichten 2023 einen Marktanteil von 78 Prozent. Batterien für die Speicherung jenseits der Elektromobilität machen dem Fondsmanager zufolge weniger als 25 Prozent der derzeitigen Produktion aus. „Dieses stark wachsende Segment ist jedoch ein Segen für die Akteure, denen die Abschwächung der Umsätze mit Elektrofahrzeugen zu schaffen macht.“

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