Die Rolle des Finanzsektor bei der Umsetzung des 1,5-Grad Zieles
In dem kürzlich veröffentlichten Global Risk Report des World Economic Forums werden extreme Wetterentwicklungen infolge des Klimawandels als die größte Bedrohung für das laufende Jahr gesehen. Laut EU-Klimawandeldienst Copernicus war 2023 das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen.
Dies sind nur zwei von zahlreichen wissenschaftlichen Analysen, die uns verdeutlichen, dass die schnelle Treibhausgasreduzierung dringlicher denn je ist. Und doch fließen jährlich Unmengen an Geld in den Ausbau fossiler Energien.
Die Schlüsselrolle des Finanzsektor
Obgleich sich die Wissenschaft seit Jahren darüber einig ist, dass fossile Brennstoffe als größter Faktor für die Erwärmung des Planeten und die Verstärkung der Klimakatastrophe verantwortlich ist, wurde Ende 2023 erstmalig auf einer Weltklimakonferenz ein weltweiter „Übergang weg von fossilen Energieträgern“ beschlossen. Das macht zunächst einmal Mut und ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Bis 2050 sollen demnach netto null Emissionen erreicht werden. Die Abschlusserklärung enthält jedoch keine Verpflichtung zum kompletten Ausstieg, u.a. aufgrund massiven Widerstandes der Länder, deren Wirtschaft auf der Förderung und den Verkauf von fossilen Energien beruht. Die Zeit drängt jedoch. Die Menschheit wird das 1,5-Ziel nach Einschätzung von Klimaforschern bereits im nächsten Jahrzehnt reißen.
Seit Unterzeichnung des Pariser Abkommens haben einige Banken jedoch weltweit mehr als 5,5 Billionen Dollar in fossile Brennstoffe gepumpt, mit leider immer noch steigender Tendenz. Banken und Finanzinstitute sitzen dabei an einem bedeutenden Hebel, um das Steuer in die richtige Richtung umzulenken. Wirtschaft und Umwelt müssen auf lange Sicht eine symbiotische Beziehung eingehen, um eine Zukunft für Mensch und Natur zu sichern. Hierein müssen die Gelder fließen. Kredite und Investments sollten genau darauf zielgerichtet geprüft und eingesetzt werden.
Die Initiative zum Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe
Als Reaktion auf die Diskrepanz zwischen der auf der Pariser Klimakonferenz 2015 präsentierten Klimaziele und einer steigenden Finanzierung fossiler Brennstoffe, startete damals eine Initiative, welche 2020 offiziell im Fossil Fuel Non-Proliferation Treaty (FFNPT/Vertrag über die Nichtverbreitung fossiler Brennstoffe) mündete. Sie fordert die Zusammenarbeit von Nationen, Wissenschaftlern, Industrie und der Zivilgesellschafft, um den Übergang zu sauberen Energien zu beschleunigen und die negativen Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Das globale Netzwerk hinter dieser Kampagne umfasst inzwischen über 600.00 Individuen, 2.300 zivilgesellschaftliche Organisationen, über 100 Nobelpreisträger, zahlreiche Staaten, Regionen, Städte, Unternehmen, Wissenschaftler, Politiker und Ökonomen aus aller Welt. Die Triodos Bank war die erste Bank weltweit, die sich der Initiative angeschlossen hat.
Ein Vertrag zur Meidung fossiler Energien würde aus unserer Sicht dazu beitragen, ein stabiles Geschäftsklima mit langfristiger Perspektive und gleichen Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, im Interesse von Mensch, Umwelt und Wirtschaft. So ist es uns ein Anliegen, dass sich auch andere Banken und Finanzdienstleister der Initiative anschließen, um so dem 1,5-Grad-Ziel nachzukommen und eine sichere Zukunft für unseren Planeten zu sichern.
Seit ihrer Gründung 1980 setzt sich die Triodos Bank für eine Wirtschaft ohne fossile Brennstoffe ein und finanziert ausschließlich erneuerbare Energien. Unser Ziel ist es, bis 2035 bei allen Krediten und Investitionen sowie im eigenen Betrieb Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Um diesen ehrgeizigen Plänen gerecht zu werden, stellen wir die Intensität der Treibhausgasemissionen aller Kredite und Investitionen der Triodos Bank auf den Prüfstand und reduzieren diese, gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern. Verbleibende Emissionen werden durch gezielte Investitionen in Naturprojekte ausgeglichen, die Treibhausgase aus der Luft entfernen.
Machen Sie mit und helfen auch dabei, die Welt in die richtige Richtung zu lenken – durch verantwortlichen Umgang mit Geld und/oder Unterzeichnung des Fossil Fuel Non Proliferation Treaty!