Klimaschutz

Klimaschutz: Fast jeder zweite würde Finanzdienstleister wechseln

Deutsche Konsumenten legen zunehmend Wert auf ökologische und soziale Verantwortung bei Finanzdienstleistern. Das zeigt die „Banking on Banks“-Studie des Informationsdienstleisters CRIF (Webseite). 54 Prozent wollen nachhaltige Produkte, 52 Prozent wollen Finanzdienstleister, die sich sozial engagieren und sogar 44 Prozent würden in Betracht ziehen, ihren Anbieter zu wechseln, sollte sich ein anderer aktiv für Klimaschutz einsetzen. Für die repräsentative Umfrage wurden 7.000 Personen in Europa und den USA befragt.

Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichten, dass das ESG-Bestreben der Finanzdienstleister zunehmend zum Wettbewerbsvorteil wird. 44 Prozent der deutschen Verbraucher geben an, dass sie eher zu einem Finanzdienstleister wechseln würden, der sich aktiv für den Umweltschutz einsetzt. Sechs Prozent der Befragten haben ihren Anbieter sogar bereits gewechselt, da sich dieser zu wenig für Nachhaltigkeitsaspekte eingesetzt hat. „Deutsche Verbraucher legen zunehmend Wert auf die ESG-Bemühungen ihrer Finanzdienstleister und sind auch dazu bereit, diese zu verlassen, wenn sie nicht glaubhaft auf Umwelt und soziale Aspekte achten“, erläutert Dr. Frank Schlein, Geschäftsführer CRIF Deutschland ein. „Finanzdienstleister, die sich diesen Erwartungen anpassen, können nicht nur die Loyalität ihrer Kunden stärken, sondern verringern auch den Wechselwunsch der Kunden und können nachhaltig orientierte Zielgruppen dazugewinnen“, so Schlein weiter.

In Italien (63 Prozent) und Frankreich (46 Prozent) geben noch mehr Verbraucher als in Deutschland an, zu einem Finanzdienstleister wechseln zu wollen, der sich aktiv für den Umweltschutz einsetzt.

Klimaschutz: Jüngere Generationen als treibende Kraft für den Wandel

Insbesondere bei jüngeren Konsumenten zeige sich eine stärkere Orientierung an ökologischen und ethischen Werten sowie Klimaschutz. In der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen sind es bereits 56 Prozent, die Umweltaspekte bei der Auswahl eines Finanzdienstleisters als wichtig erachten. Bei Befragten über 55 Jahren sind es 44 Prozent. Zudem zeigt die Studie einen weiteren deutlichen Generationenunterschied in Europa: Während 58 Prozent der 18- bis 24-Jährigen bereit sind, mehr persönliche Daten zu teilen, um den Umweltschutz zu fördern, sind es bei den über 55-Jährigen nur 35 Prozent.

Neben ökologischen Erwartungen spielt für deutsche Verbraucher auch die soziale Verantwortung der Finanzdienstleister eine wichtige Rolle. So sind 52 Prozent der Befragten in Deutschland eher geneigt, Dienstleistungen von Unternehmen in Anspruch zu nehmen, die sich sozial engagieren. Auch in puncto Transparenz sind die deutschen Konsumenten anspruchsvoll: 62 Prozent bevorzugen Finanzdienstleister, die offenlegen, wie sie ihre Geschäfte führen. „Dieser Wert spiegelt den Wunsch der Verbraucher nach Offenheit und ethischen Standards wider, auch wenn er im internationalen Vergleich (71 Prozent) eher unterdurchschnittlich ist“, ordnet Schlein ein.

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