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YouGov-Studie 2024: Sachwert-Investments als nachhaltiger Hebel

Eine neue bevölkerungsrepräsentative Umfrage von YouGov und Pangaea Life liefert Einsichten in Einstellungen und Präferenzen zum Thema nachhaltige Geldanlage.

  • Die Befragten bewerten Sachwerte / Real Assets (17%) und Aktien (16%) als Anlageklassen mit dem potenziell größten nachhaltigen Impact.
  • Als Sektoren mit dem effektivsten Hebel für nachhaltige Veränderung nennen die meisten Befragten Energie (32%), Technologie (22%) und Wohnungsbau (20%); Sicherheit / Rüstung (9%) sehen nur Wenige als nachhaltig
  • Nachhaltige Investments sollten vor allem greifbar und transparent sein (73%), eine konkrete Wirkung erzielen (70%) und nicht weniger Rendite als herkömmliche Produkte erbringen (67%)
  • Geteiltes Bild bei der Meinung zum positiven Beitrag grüner Investments: 33 Prozent sehen (eher) keinen Beitrag, 26 Prozent  sind unschlüssig, 23 Prozent erkennen (eher) positiven Beitrag
  • Mehrheit der Anleger prüft Portfolio monatlich (34%), was Vermittlern regelmäßige Gelegenheit für proaktive Beratung gibt

Der Markt für nachhaltige Geldanlagen ist mittlerweile so vielfältig, wie die Einstellungen und Präferenzen dazu in der Bevölkerung. In einem Jahr voller politischer Weichenstellungen und globaler Krisenherde beauftragte Pangaea Life das Meinungsforschungsinstitut YouGov, um herauszufinden, was (potenzielle) Anleger beim Thema Sustainable Finance bewegt: Welche Assetklassen gelten als attraktiv? Welche Sektoren kommen für ein nachhaltiges Investment infrage? Und was müssen grüne Produkte können? Antworten liefert die neue bevölkerungsrepräsentative Pangaea Life YouGov-Studie „Nachhaltige Geldanlage 2024“ (Befragungszeitraum: 16. bis 18. August 2024) unter 2026 Erwachsenen (ab 18 Jahren).

Aktien, Real Assets, Anleihen oder Krypto? Zwei klare Favoriten

Wenn Anleger verantwortungsbewusst Geld anlegen wollen, müssen sie sich zunächst für eine bestimmte Assetklasse entscheiden. Bei welcher Anlageklasse haben die Befragten das Gefühl, dass ihre Investitionen aktuell am nachhaltigsten wirken können?

Die Studienteilnehmer kennen zwei klare Favoriten: Auf dem ersten Platz landen mit 17 Prozent  der Antworten reale Sachwerte, worunter in der Umfrage exemplarisch Infrastrukturprojekte, Immobilien, Rohstoffe und der Bereich Energieerzeugung genannt wurden. Mit 16 Prozent folgen dicht dahinter die Aktien (Einzelaktien, ETFs, Aktienfonds). Kryptowährungen (5%) und Staats- und Unternehmensanleihen (5%) nennen Befragte in diesem Kontext deutlich seltener. Interessant: Während die Studienteilnehmer den Sachwerten die größte nachhaltige Wirkung zuschreiben, gaben nur 13 Prozent  an, bereit selbst in dieser Anlageklasse investiert zu sein (im Vergleich: Aktien 31%).

„Angesichts der Omnipräsenz des Themas Aktien als Assetklasse mag es durchaus überraschen, dass die Umfrageteilnehmer den Real Assets die größte nachhaltige Wirkung zutrauen“, sagt Daniel Regensburger, Geschäftsführer der Pangaea Life (Webseite). „Doch können wir aus unserem Vertrieb die Entwicklung bestätigen, dass das Interesse an Anlagen jenseits der Börse stark wächst. Gerade die Faktoren Transparenz und Greifbarkeit führen beim nachhaltigen Investieren dazu, dass sich zunehmend mehr Menschen an Sachwerten aus Bereichen wie den erneuerbaren Energien, an Infrastrukturprojekten wie zum Beispiel Stromspeicher oder an nachhaltigen Immobilienobjekten beteiligen möchten – oft auch zur Diversifikation ihres bereits bestehenden Aktienportfolios. Die Tatsache, dass nur wenige Befragte bereits in Sachwerte investieren, deutet auf ein großes Potenzial in der Beratung hin.“

Nachhaltige Wende bei Rüstungswerten? Kein „Ukraine-Effekt“ auf breiter Basis

Seitdem die EU-Taxonomie Energiequellen wie die Atomkraft und Erdgas (unter bestimmten Bedingungen) als nachhaltig anerkennt, ist eine kontroverse Diskussion um die Nachhaltigkeit bislang umstrittener Investitionssektoren entstanden. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine kam vermehrt die Frage auf, ob auch Rüstungswerte als nachhaltige Anlage anerkannt werden könnten. Die Ergebnisse der Studie zeigen nun, dass Anleger den Sektor „Sicherheit / Rüstung“ auf breiter Basis nicht mit einem positiven Beitrag hinsichtlich Nachhaltigkeit verknüpfen – mit neun Prozent sehen hier vergleichsweise wenige Befragte ein entsprechendes Potenzial.

Anders ist die Einschätzung beim Thema „Energie“ (32%) – der Bereich, für den Anleger den größten Hebel für eine positive Veränderung in der Geldanlage sehen. Mit Abstand folgen auf Rang zwei Technologie (22%) und der Wohnungsbau (20%).

Daniel Regensburger: „Auch wenn der Sektor Rüstung heute differenzierter bewertet wird als vor dem Ukraine-Krieg, ist das Interesse daran bei nachhaltigkeitsorientierten Anlegern eher gering. Drängende Herausforderungen wie das Gelingen der Energiewende und die Bekämpfung des eklatanten Wohnraummangels in unseren Städten führen dazu, dass Investoren hier wirkmächtigere Hebel der positiven Veränderung erkennen. Der jüngste KI-Hype ist sicherlich ein wichtiger Faktor, warum das Thema Technologie auch im Bereich Sustainable Investing Fantasien entfaltet und die Befragten darin großes nachhaltiges Potenzial identifizieren.“

Das perfekte nachhaltige Produkt: transparent, mit Impact und ohne Renditenachteil

Wer Geld nachhaltig investieren möchte, hat die Qual der Wahl. Dies führt zur Frage, welche Merkmale Kunden heute besonders wichtig sind: Die Studie fördert zutage, dass Produkte, die greifbar und transparent sind, am meisten überzeugen – 73 Prozent  Zustimmung. Mit wenig Abstand folgen die nachhaltige Wirkung, die ein Investment erzielt (70%) und der Renditeaspekt. Dass die nachhaltige Anlage nicht weniger Rendite als herkömmliche Produkte erbringen darf, sieht rund zwei Drittel aller Befragten so (67%).

„Intransparenz und das Fehlen einer nachvollziehbaren Wirkung sind in der nachhaltigen Geldanlage die wichtigsten No-Go’s“, so Daniel Regensburger. „Langfristig werden nur jene Produkte am Markt erfolgreich sein, die eine wettbewerbsfähige Rendite bringen, zudem aber auch Licht in die Black Box ihrer als grün beworbenen Investments bringen und erklären können, wie sich nachhaltige Wirkung konkret manifestiert.“

Gretchenfrage: Mit nachhaltigen Investments zu einer besseren Welt?

Neben Fragen zu den Merkmalen nachhaltiger Anlagen wollte die Studie von ihren Teilnehmern auf einer grundsätzlicheren Ebene wissen: Haben Sie das Gefühl, dass persönliche Anlageentscheidungen einen positiven Beitrag zu einer besseren Entwicklung der Welt leisten können?

Die Ergebnisse zeichnen ein geteiltes Bild: Eine Mehrheit von 33% ist skeptisch und attestiert entsprechenden Produkten (eher) keinen Beitrag, gegenüber 26 Prozent, die in dieser Frage (noch) unschlüssig sind und 23 Prozent aller Teilnehmer, die von der positiven Wirkung grüner Investments (eher) überzeugt sind.

„Nimmt man die Überzeugten und die Unschlüssigen zusammen, sprechen wir von der Hälfte der Bevölkerung, die grundsätzlich von Investitionen in nachhaltige Sektoren überzeugt werden kann. Das macht Mut, den enormen Kapitalbedarf, den die nachhaltige Transformation in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erfordern wird, gemeinsam stemmen zu können“, sagt der Pangaea-Life-Geschäftsführer. „Dennoch führt uns das Ergebnis vor Augen, dass wir als Branche noch viel Aufklärungsarbeit vor uns haben und bislang nur bedingt erfolgreich darin waren, Funktion und Nutzen nachhaltiger Investments zu vermitteln. Der Finanzbildung – auch und gerade von Seiten der Vermittlerschaft – kommt in Zukunft noch mehr Bedeutung zu. Zuletzt liegt es an uns Produktgebern Vorfälle, die das Vertrauen in nachhaltige Produkte erodieren lassen, mit maximaler Transparenz vorzubeugen.“

Chance für proaktive Beratung: Anleger prüfen ihre Investments regelmäßig

Ergebnisse, wie der Wunsch nach Transparenz und nachvollziehbarer Wirkung, lassen einen klaren Beratungsbedarf erkennen. Denn oft erschließen sich diese Aspekte erst nach eingehender Erklärung entsprechender Produkte und Strategien. Doch wie oft beschäftigen sich Anleger überhaupt mit Ihren Investitionen? Dem wollte die Studie auf den Grund gehen und befragte alle Teilnehmer, die bereits über eine Geldanlage verfügen, danach, wie häufig sie diese nach ihren Präferenzen hinsichtlich Sicherheit, Rendite, Nachhaltigkeit und Flexibilität prüfen.

Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte aller Anleger überprüft ihre Anlagen mindestens monatlich (34%) oder sogar wöchentlich (21%). Nur 13 Prozent  beschäftigen sich weniger als einmal jährlich mit ihren Investitionsentscheidungen. 21 Prozent  führen immerhin einen jährlichen Check durch. Dieses hohe Interesse an der regemäßigen Prüfung der persönlichen Geldanlage können und sollten Berater für eine proaktive Ansprache nutzen, ist Daniel Regensburger überzeugt: „Der Glaube, dass sich die meisten Kunden nach einmal getroffenen Anlageentscheidungen zurücklehnen und nicht weiter damit beschäftigen wollen, ist so nicht mehr haltbar. Immer mehr Menschen erkennen, dass eine Welt im rasanten Wandel erfordert, getroffene Investitionsentscheidungen regelmäßig kritisch zu hinterfragen. Für Berater eine wertvolle Gelegenheit, um ihre Kundinnen und Kunden mit wichtigen Hintergründen, Erklärungen und Empfehlungen Orientierung zu geben.“

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