ESG-Rating

BaFin-Studie: Daten und Ratings zu ESG sind teuer und verbesserungswürdig

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat untersucht, wie Kapitalverwaltungsgesellschaften Daten und Ratings zur Nachhaltigkeit bewerten. Das Ergebnis: ESG-Ratings sind teuer, die Datenqualität ist verbesserungswürdig.

Für ihre Studie hat die BaFin 30 deutsche Kapitalverwaltungsgesellschaften und sechs ESG-Ratinganbieter befragt. Der Begriff ESG steht für Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance).

Finanzinstitute lassen Ratings von unterschiedlichen Anbietern erstellen

Viele der befragten Kapitalverwaltungsgesellschaften (83 Prozent) verwenden ESG-Daten und Ratings von externen Anbietern. Von ihnen nutzen mehr als zwei Drittel mehrere Anbieter. Bei deren Auswahl achten sie vor allem darauf, dass die Daten der Anbieter hochwertig und vollständig sind und die angewandte Methodik transparent ist. Ebenso relevant seien Kosten, Service und die Reputation der Dienstleister. 87 Prozent der befragten Kapitalverwaltungsgesellschaften betrachten die Kosten der ihnen gelieferten ESG-Ratings als unangemessen hoch. Die Mehrheit moniert, dass die den Ratings zu Grunde liegenden Daten teilweise unvollständig, von schlechter Qualität sowie zu wenig aktuell seien. Bei den ESG-Ratings kritisieren sie die schlechte Vergleichbarkeit. Problematisch seien vor allem unterschiedliche Bewertungskriterien und Gewichtungen. 64 Prozent sind zudem unzufrieden damit, wie ihre Ratinganbieter auf Rückfragen reagieren. Sie wünschen sich vor allem schnellere Antworten.

In der Finanzbranche werden Nachhaltigkeitsaspekte laut BaFin wichtiger, gesetzliche Änderungen und damit einhergehende Berichts- und Transparenzpflichten nehmen stetig zu. Um die Produkte nach ESG-Kriterien zu klassifizieren und gesetzliche Berichts- und Transparenzpflichten einzuhalten, sei eine zuverlässige Datengrundlage unverzichtbar. Daher habe die BaFin ihre aktuelle Marktstudie erstellt.

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