Teeblätter

Teeblätter – künftig Zutat für Herstellung von Batterien?

In einer Entwicklung enthüllen Wissenschaftler jetzt, dass gebrauchte Teeblätter der nächste wichtige Bestandteil bei der Herstellung von Batterien sein könnten und damit eine attraktive Alternative zu potenziell schädlichen Einheiten auf Lithiumbasis darstellen.

Diese Erkenntnis könnte die Batterieproduktion grundlegend verändern und dazu beitragen, die Umweltauswirkungen dieses Prozesses zu verringern. Sie eröffnet ein neues Paradigma an Möglichkeiten – etwa mit gebrauchtem Tee elektronischen Geräte damit aufladen. “Es ist dann nicht mehr nur eine Tasse Tee”, sagt Innovationsexperte Philipp Pratt von Genode (Webseite) und wirft damit eine neue Perspektive auf das tägliche Gebräu. “Gebrauchte Teeblätter könnten bald ihre überraschende Reinkarnation als Schlüsselkomponenten von Batterien erleben.”

Spannende Möglichkeiten aus Teeblätter -Abfällen

Laut einem Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) erreichte die Produktion von grünem und schwarzem Tee im Jahr 2023 7,4 Millionen Tonnen. Realistisch betrachtet ist Tee eines der am meisten konsumierten Getränke weltweit. Daher ist es nicht verwunderlich, wie viel Abfall die Welt dadurch produziert. Teeblätter gelten zwar als Bioabfall, tragen aber auch zu Umweltproblemen bei, insbesondere bei steigender Nachfrage. Dank Innovation und Forschung könnte sich dieser Abfall von einem Nachmittags-Muntermacher in eine energiebezogene Lösung verwandeln. Das Potenzial dieser Umwandlung veranschaulicht die Innovation in nachhaltiger Technologie und die Suche nach umweltfreundlichen Energiequellen.

In einer von Science Direct veröffentlichten Studie werden gebrauchte Teeblätter für verschiedene Anwendungen genutzt. Sie könnten beispielsweise eine Quelle für umweltfreundliche Biomasse, Polymere und bioaktive Verbindungen für medizinische Zwecke sein. Am spannendsten ist jedoch ihre Fähigkeit, als Zutat für die Energiespeicherung eingesetzt zu werden.

Die Teeblatt-Logik erklärt

Um zu verstehen, warum gebrauchte Teeblätter in zukünftigen Batterien zum Einsatz kommen könnten, muss man verstehen, wie Batterien im Wesentlichen funktionieren. Batterien wandeln grundsätzlich gespeicherte chemische Energie in elektrische Energie um und benötigen für ihre effektive Funktion zwei spezifische Elemente: eine Anode und eine Kathode.Gebrauchte Teeblätter enthalten insbesondere mehrere Verbindungen, die sich positiv auf den Batteriebetrieb auswirken können. Verbindungen wie Tannine, Zellulose und Lignin, die in Teeblättern von Natur aus vorhanden sind, können bei der Pyrolyse (einer chemischen Zersetzung bei hohen Temperaturen in Abwesenheit von Sauerstoff) in eine poröse Struktur aus Kohlenstoffrückständen zerfallen, so eine Studie. Dieser kohlenstoffbasierte Rückstand kann dann als Elektrode in Batterien fungieren und letztendlich zur Speicherung und Übertragung von Energie beitragen.

Gebrauchte Teeblätter: Der Anodenvorteil

Pratt betont, dass das Potenzial gebrauchter Teeblätter in ihrer Anwendung als Anode (der Teil einer Batterie, durch den elektrischer Strom fließt) liegt, eine Position, die traditionell mit teuren Materialien wie Graphit besetzt ist. Teeblätter können sich durch den Pyrolyseprozess in eine Form von Kohlenstoff verwandeln – die sogenannte Aktivkohle”, sagt Pratt. “Aus Teeblättern hergestellte Aktivkohle weist Eigenschaften auf, die mit dem traditionell verwendeten Graphit vergleichbar sind, und weist eine beeindruckende elektrische Leitfähigkeit und Ionenspeicherkapazität auf, was auf ein erhebliches Potenzial für den Anodenbau hindeutet.”

Das Besondere an Teeblättern ist ihr hoher Kohlenstoffanteil, der für die Bildung der für eine Hochleistungsbatterie erforderlichen Schichten unerlässlich ist. Research Gate hat ergeben, dass es 63,31 mAh/g erzeugen kann. Noch wichtiger ist, dass der Prozess umweltfreundlich ist und die Rohstoffe leicht verfügbar und nachhaltig sind. Darüber hinaus sind sie billig, biologisch abbaubar und buchstäblich ein Abfallprodukt eines anderen Prozesses.

Vorteile auf einen Blick

Zu den wesentlichen Vorteilen der Verwendung gebrauchter Teeblätter in Batterien gehören:

  • Nachhaltigkeit: Bioabfälle in wertvolle Ressourcen umwandeln, anstatt sie auf Mülldeponien zu lagern.
  • Kosteneffizienz: Geringere Produktionskosten durch die Verwendung billiger, leicht verfügbarer Zutaten.
  • Leistung: Erste Tests zeigen, dass verwendete Teeblattkohle eine vergleichbare oder möglicherweise bessere Leistung als herkömmliche Anodenmaterialien aufweist.

Die Zukunft braut sich zusammen

Die Wiederverwendung gebrauchter Teeblätter zur Herstellung von Batterien ist ein Beleg dafür, wie innovatives Denken zu nachhaltigen Lösungen führen kann”, kommentiert Pratt. Während die Wissenschaftler die praktischen Feinheiten dieses Konzepts noch verfeinern müssen, bringt der Vorschlag eine gute Nachricht mit sich. Er weckt Optimismus hinsichtlich nachhaltigerer, kostengünstigerer und effizienterer Energielösungen.

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