„Impact-Ära” grüne Bilanzen

ESG-Berichterstattung: Tipps für grüne Bilanzen

Das Thema der ESG-Berichterstattung ist für viele Betriebe mit Unsicherheiten und Fragen verbunden mit Blick auf grüne Bilanzen. CSRD-Vorschriften zu „Environmental, Social & Governance“ werden Unternehmen in ganz Europa langfristig begleiten.

Die Relevanz von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungspraktiken (ESG) hat in jüngster Zeit rapide zugenommen. Doch es sind nicht nur wachsende Sorgen um den Klimawandel oder soziale Ungerechtigkeiten, die Unternehmen zum Handeln motivie-ren. Auch neue Vorschriften wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zwingen Betriebe zu transparenteren Umweltbilanzen. Für Unternehmen gibt es aber Hilfestellungen, um ihren CO₂-Fußabdruck zu verfolgen und die ESG-Berichterstattung zu optimieren.

Was Unternehmen über CSRD und grüne Bilanzen wissen müssen

Die CSRD ist für alle Unternehmen verpflichtend, die Geschäfte in der Europäischen Union machen. Ob sich der Sitz dabei in der EU befindet, ist dafür nicht entscheidend. Es gibt drei Hauptaspekte, die Unternehmen beachten sollten:

  • Verpflichtung zur ESG-Berichterstattung: Unternehmen einer bestimmten Größe werden gesetzlich dazu verpflichtet, umfassende ESG-Berichte zu erstellen. Ab 2025 sind Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern, einer Bilanzsumme von mehr als 20 Millionen Euro oder einem Jahresumsatz von 40 Millionen Euro in der Pflicht, detaillierte Informationen über den ökologischen und sozialen Fuß-abdruck von sich anzufertigen.
  • Umfassender CO₂-Fußabdruck: Besonderes Augenmerk liegt auf Kohlendioxid. Die Berichterstattung sollte den gesamten Verbrauch, einschließlich direkter und indirekter Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette, enthalten. Für Unter-nehmen bedeutet das, dass sie nicht nur ihre eigenen, sondern auch die Emissio-nen von Lieferanten und Geschäftspartnern (Scope-3-Emissionen) berücksichti-gen müssen.
  • Transparenz und Vergleichbarkeit: Bei der konkreten Gestaltung der Berichte ist darauf zu achten, dass sie nicht nur für alle Interessengruppen transparent, son-dern auch vergleichbar sind. Das heißt, es ist wichtig, standardisierte Methoden zur Messung und Offenlegung der ESG-Daten zu verwenden. Transparenz ist au-ßerdem entscheidend, um Vertrauen bei Kunden, Investoren und der breiten Öf-fentlichkeit zu gewinnen.

Unterstützung durch CO₂-Tracking-Software

Um die erforderlichen Daten zu erfassen, können Organisationen CO₂-Tracking-Tools nutzen. Diese Tools tracken via Kreditkarte getätigten Ausgaben (z.B. Flugtickets, Mietwagen). Einer der wesentlichen Vorteile solcher Software ist die Automatisierung der Datenerfassung. Sie reduziert Aufwand und Fehlerquote bei der Berechnung. Für Unternehmen bedeutet das mehr Effizienz bei der genauen Rückverfolgung ihres Fußabdrucks.

Die Nutzung solcher Software hilft den Unternehmen dabei, sicherzustellen, dass die Anforderungen der CSRD und anderer Regularien erfüllt sind. Rechtliche Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit sind durch unvollständige Berichterstattung oder die Verletzung von Vorschriften gefährdet.

Zusätzlich können Unternehmen die Verfolgung ihres Fußabdrucks nutzen, um eigene Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln und zu erkennen, wie Emissionen reduziert werden können. Beispielsweise können Bereiche identifiziert werden, die Potenzial zur Senkung der Emissionen bieten. Sei es durch den Wechsel auf erneuerbare Energien, die Implementierung energieeffizienter Technologien oder durch andere Maßnahmen.

Auch wenn es sich bei der ESG-Berichterstattung bzw. CSRD um regulatorische Vor-schriften handelt, ist die Außenwirkung für Stakeholder, Kunden und Investoren nicht zu unterschätzen. Transparente Berichterstattung zeigt, dass sich das Unternehmen seiner Verantwortung bewusst ist und aktiv eine Reduzierung des ökologischen Fußab-drucks anstrebt.

Herausforderungen bei der ESG-Berichterstattung

Wenngleich es Unterstützung durch Software und zahlreiche Vorteile der ESG-Berichterstattung gibt, geht sie für Unternehmen auch mit einigen Schwierigkeiten bei der korrekten und zielsicheren Implementierung einher.

Zunächst kann die Datenintegration komplex werden, da zahlreiche verschiedene Quellen angepasst werden müssen. Hierbei ist es für Unternehmen wichtig, die notwendige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Nur so gelingt es, die Daten nahtlos zu integrie-ren und schließlich zu analysieren. Der Kostenaspekt ist dabei insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen ein Knackpunkt. Um Investitionen in Infrastruktur, Software und Mitarbeiterschulungen wird jedoch kaum ein Weg vorbeiführen. Insbesondere der letzte Aspekt ist nicht zu vernachlässigen. Auch die Angestellten sollten für die Bedeutung der ESG-Berichterstattung sensibilisiert werden.

Fazit: Auf dem Weg zur nachhaltigen Zukunft

Trotz der Herausforderungen ist die ESG-Berichterstattung mehr als nur eine Pflicht. Sie bietet Unternehmen auch die Chance, sich proaktiv als nachhaltige und umsichtige Ak-teure zu positionieren. Mit den passenden Tools kann jedes Unternehmen seinen Fuß-abdruck präzise überwachen und nachhaltige Strategien entwickeln.

Autor

  • Johannes Zimmermann

    Johannes Zimmermann arbeitet seit 15 Jahren in diversen Marketingrollen für Tech-Unternehmen. Seit 2023 verantwortet er das Marketing für das Unicorn Payhawk im DACH-Raum. Das Unternehmen hilft mittleren und Großunternehmen dabei Finance-Prozesse zu vereinfachen, effizienter zu gestalten und unterstützt mit seinen Lösungen dabei strategische Unternehmensziele zu verwirklichen.

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