Ethisches Investment

Ethisches Investment: So gelingt Strategie für green invest

Nachhaltigkeit und Ethisches Investment ist zu einer Priorität geworden und hat den Alltag vieler Menschen verändert. Allerdings spiegelt sich dies nicht immer in der Geldanlage wider: Nur jeder Dritte berücksichtigt Nachhaltigkeit bei der Verwaltung seiner Finanzen.

37,5 Prozent der Menschen in Deutschland haben bei ihrer letzten Anlageentscheidung auf Nachhaltigkeit geachtet, so der Geldanlage-Index des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung. Dieser Anteil könnte aber noch höher sein. Warum zögern einige Anleger?

Ethisches Investment: Aktien im Bereich erneuerbare Energien sind stark gefallen

Zum einen hat die Erhöhung der Leitzinsen dazu geführt, dass Aktien im Bereich erneuerbare Energien in den letzten Jahren stark gefallen sind. Da Renewables einen großen Anteil vieler nachhaltiger Fonds ausmachen, haben diese zuletzt häufig schlechter abgeschnitten als konventionelle Anlagen. Anleger, die hohe Renditen anstreben, könnten sich daher zuletzt wieder gegen „grüne“ Wertpapiere entschieden haben. Allerdings haben auch wiederholte Medienberichte über Greenwashing-Fälle in den letzten Jahren das Vertrauen der Anleger erschüttert. Viele, die noch vor wenigen Jahren offen für Sustainable Finance waren, bezweifeln heute, ob Geldanlage und Nachhaltigkeit überhaupt miteinander vereinbar sind. Diese Zweifel zu überwinden, sollte oberste Priorität sein.

ESG-Scores als Teil des Problems

ESG-Scores sollen eine Standardisierung des Nachhaltigkeitsbegriffs in der Geldanlage und Ethisches Investment erleichtern, haben jedoch das Vertrauen vieler Privatanleger eher geschwächt als gestärkt. Das Scoring-System fokussiert zu sehr auf messbare Faktoren wie Energieeffizienz, Abfallmanagement-Praktiken und Inklusion. Dies führt teilweise zu positiven Scores für Unternehmen, die in den Augen vieler Anleger nicht als nachhaltig gelten dürfen. Denn vielen Anlegern kommt es nicht darauf an, ob die Klimaanlagen einer Fastfood-Kette energieeffizient sind und die Vorstandstruktur vorbildlich ist; sie wollen vor allem nicht in ein Unternehmen investieren, dessen Erfolg auf dem Verkauf möglichst billiger tierischer Produkte basiert.

Socially Responsible Investing (SRI) mit Fokus auf das Geschäftsmodell

Privatanlegern mit Fokus auf Nachhaltigkeit ist es wichtig, dass das Geschäftsmodell eines Unternehmens mit ihren Wertvorstellungen übereinstimmt. Dabei mag es um Klimaschutz, Tierwohl oder Waffen gehen – die Werte jedes Einzelnen sind unterschiedlich. Ein rein ESG-basierter Investmentansatz genügt diesen Ansprüchen nicht, da auch Erdölunternehmen und Waffenhersteller gute ESG-Scores erreichen können. Daher verfolge ich einen Socially Responsible Investing Ansatz, der Unternehmen aus den Bereichen Discountern, Massentierhaltung und Kryptowährungen ausschließt.

Wie ich vorgehe

Privatanleger laufen Gefahr, Klumpenrisiken in ihren Portfolios zu bilden, wenn sie zu einseitig in bestimmte Branchen wie erneuerbare Energien oder Elektromobilität investieren. Daher sollten wir den Anlegern Portfolio-Angebote machen, die breit gefächert sind und Blue-Chips enthalten, jedoch stets an kohärenten Wertmaßstäben ausgerichtet sind. Die Unternehmen im Portfolio sollten auf Qualität statt auf Quantität setzen, idealerweise keine Verbindungen zur Rüstungsindustrie haben und führend in umweltschonender Produktion sein.

Wie man einsteigt

Eine Alternative zu „grünen“ Fonds, deren konkrete Zusammensetzung oft nicht den Erwartungen von Anlegern mit Fokus auf nachhaltige Anlagen und Ethisches Investment entspricht, sind Social Trading- und Investmentplattformen. Sie bieten einen zugänglichen Ansatz für alle, die ihr Portfolio aktiv verwalten möchten. Anleger können sogenannten „Popular Investors“ folgen, also erfahrenen Anlegern, deren Trades von Followern kopiert werden können. Seit 2017 bin ich Popular Investor auf eToro, mit fast 400 Nutzern, die meine Trades kopieren.

Was eToro (Webseite) von anderen Brokern unterscheidet, ist die Möglichkeit, mit anderen Nutzern zu interagieren und die Anlageentscheidungen aller Investoren live nachvollziehen zu können. Ich schätze es sehr, meine Investmententscheidungen mit anderen Anlegern zu diskutieren, um sicherzustellen, dass sie mit den Wertvorstellungen meiner Follower übereinstimmen. Diese Transparenz spielt eine entscheidende Rolle beim Aufbau von Vertrauen in SRI-Investments.

Autor

  • Björn Bredehöft

    Björn Bredehöft, Jurist, ist seit 2017 als Privatanleger auf der Trading- und Investmentplattform eToro aktiv. In seinem Portfolio legt er nicht nur Wert auf Rendite, sondern berücksichtigt auch die ökologischen und sozialen Auswirkungen von Unternehmen. So hat er die Prinzipien des Socially Responsible Investment umgesetzt. Sein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Portfolio erzielte im Jahr 2023 einen Gewinn von über 49 Prozent, mit kumulierten Gewinnen von über 250 Prozent seit 2017. Als Popular Investor dient sein Portfolio als Modell für andere eToro-Nutzer, die seine Trades nachbilden können.

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