ESG: Infrastrukturinvestments in Zeiten des Klimawandels

Die für viele Investoren wichtige Asset-Klasse Infrastruktur dürfte besonders vom Klimawandel und dem Fokus auf Nachhaltigkeit profitieren. Denn um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern, werden zahlreiche Investitionen in Infrastrukturthemen notwendig. Die Autoren Dr. Philipp Finter von Metzler Asset Management und Johannes M. Kneer von Yielco Investment haben sich in der Metzler-Publikationsserie „ESG:strategie“ näher mit dem Thema “Infrastrukturinvestments in Zeiten des Klimawandels” beschäftigt.

Für die beiden Autoren führen außerdem globale Megatrends zu vielen neuen Anlagechancen. Nicht zuletzt führe der Klimawandel bei diesen Investitionen aber auch zu Risiken, die eine tiefergehende Analyse notwendig machen.

Die Investitionen, die vor allem institutionelle Anleger in den vergangenen Jahrzehnten in private, meist nicht börsennotierte Infrastrukturunternehmen getätigt haben, sind beträchtlich. Der auf Infrastrukturdaten spezialisierte Datenanbieter InfraMetrics geht für Ende 2023 von einem Anlagevolumen von etwa 4,1 Billionen US-Dollar aus. Diese Entwicklung dürfte sich nach Meinung der Autoren fortsetzen, denn Megatrends wie Dekarbonisierung, Dezentralisierung, Digitalisierung oder eine alternde Bevölkerung erfordern massive Investitionen und machen die Beteiligung des Privatsektors an Infrastrukturinvestitionen notwendiger denn je.

Infrastruktur eine hochgradig heterogene Asset-Klasse

Je nach angestrebtem Rendite-Risiko-Verhältnis bieten sich zahlreiche Gestaltungmöglichkeiten für individuelle Anlagelösungen, so die Autoren. Das Spektrum möglicher Infrastrukturanlagen reiche von Projekten in der Entwicklungsphase („Greenfield“) bis hin zu Investitionen in am Markt etablierte operative Infrastrukturunternehmen („Brownfield“). Bei den Sektoren werde in der Regel zwischen ökonomischer und sozialer Infrastruktur unterschieden.

Klimawandel als Chancen- und Risikofaktor

Der Klimawandel sowie technologische Fortschritte eröffnen Investoren im Infrastruktursektor eine Vielzahl neuer, nachhaltiger Anlagemöglichkeiten, so die Autoren. Dazu zählten Lösungen wie hocheffiziente Photovoltaikanlagen, Verfahren zur Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (Carbon Capture & Storage), leistungsstarke Batterietechnologien oder die Errichtung von Ladeinfrastruktur zur Förderung der E-Mobilität. Anleger, die den Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen legen, könnten sich also zukunftsträchtige Geschäftsfelder erschließen und von aufstrebenden Wachstumstrends profitieren.

Um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern und die Energiewende zu finanzieren, seien substanzielle Investitionen in die Infrastruktur notwendig. Unter der Voraussetzung angemessener Renditen dürften sich hier zahlreiche Anlagechancen ergeben. Gleichzeitig aber zählen die Folgen des Klimawandels zu den materiellen Risikofaktoren der Anlageklasse. Diese Herausforderungen sollten Infrastruktur-Investoren genauso wie die Chancen des Klimawandels kennen und proaktiv managen, so die Autoren.

Investoren sollten im Infrastrukturbereich neben der reinen Betrachtung der unmittelbaren Klimawandelfolgen eine umfassende Nachhaltigkeitsanalyse ihrer Investments vornehmen, raten die Autoren. Denn einerseits haben Bau, Betrieb und Instandhaltung von Infrastruktur weitreichende Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft, andererseits wirken sich Nachhaltigkeitsthemen auf das Geschäft von Infrastrukturunternehmen aus. Aus beiden Effekten könnten sich bewertungsrelevante Auswirkungen auf Infrastrukturinvestments ergeben.

Zur kompletten Studie gelangen Sie hier.

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