Ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft: Bio-Lebensmittel trotzen Inflation

Ob Butter, Möhren oder Eier: Die Preise für etliche Bio-Lebensmittel sind stabiler als die von Konventionellen. Das zeigt eine von der GLS Bank finanzierte Studie des BÖLW.

Während die Preise bei konventionell erzeugten Produkten teils drastisch gestiegen sind, blieben sie bei Bio-Lebensmitteln stabiler. Das ist das Ergebnis einer Studie des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), die die GLS Bank finanziert hat.

Für die Erkenntnisse haben die Studienautoren die Preise von Grundnahrungsmitteln im Herbst 2022 mit denen im Herbst 2021 verglichen. Beispiel Butter: Für konventionell erzeugte Butter mussten Kundinnen und Kunden im Herbst 2022 im Lebensmittelhandel fast 60 Prozent mehr zahlen als noch im Vorjahr. Die Preise für Bio-Butter erhöhten sich hingegen bei Discountern um 35 Prozent und in Supermärkten um 29 Prozent.

Mit Abstand am geringsten waren die Preiserhöhungen für Bio-Butter mit 19 Prozent im Fachhandel – also etwa in Bio-Supermärkten, Reformhäusern oder im Naturkostfachhandel. Ähnlich gestaltete es sich auch bei anderen Grundnahrungsmitteln wie Möhren, Äpfeln und Eiern.

Konventionelle Landwirtschaft erzeugt Schäden in Höhe von 90 Milliarden Euro

Interessant ist, dass vor allem von Discountern vertriebene Bio-Produkte im Vergleich zum Fachhandel durch die Inflation deutlich teurer geworden sind. Das liegt vermutlich daran, dass viele Kunden aufgrund der hohen Inflation günstigere Alternativen zu den häufig als hochpreisig empfundenen Fachgeschäften gesucht haben. Supermärkte und Discounter haben den Zulauf von „Bio“-Kunden genutzt.

Grund für die stabilen Preise von ökologischen Lebensmitteln sind die kurzen, regional ausgerichteten Wertschöpfungsketten und die ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. Auch der Verzicht auf teure synthetische Düngemittel hat die Preise stabilisiert.

Dieses Potential gilt es zu nutzen. Denn mit Bio bleiben nicht nur die Preise stabil, es werden auch Schäden von 90 Milliarden Euro pro Jahr vermieden, die die konventionelle Landwirtschaft bei der Nutzung von Böden und Wasser anrichtet. Diese Kosten tragen die Verbraucher*innen am Ende indirekt durch schlechte Böden und verschmutztes Wasser mit. Diese Folgekosten liegen mehrfach höher als die Wertschöpfung in der Landwirtschaft, sind aber nicht im Produktpreis enthalten. Bio bildet die tatsächlichen Kosten ab, vermeidet teure Folgeschäden und schützt unsere Lebensgrundlagen.

Autor