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Mit nachhaltige Technologien in eine lebenswerte Zukunft

Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der immer dann zum Einsatz kommt, wenn es um den Fortbestand der Erde als für Mensch und Tier bewohnbarer Planet geht, welcher durch den kontinuierlich voranschreitenden Klimawandel immer mehr in Gefahr gerät. Schuld daran ist – selbstverständlich – der Mensch, oder vielmehr sein technischer Fortschritt. Seit dem 19. Jahrhundert wurde das Leben mit jeder neuen Technologie immer komfortabler. War seinerzeit die Dampflok eine Revolution, ist heute ein Leben ohne das Internet für viele schon gar nicht mehr möglich.

Von Nachhaltigkeit keine Spur. Für die jährlichen CO2-Emissionen einer durchschnittlichen Website muss ein Flugzeug fast viermal um den Äquator fliegen. Den Preis zahlen wir bereits jetzt, und er wird weiter steigen.  Es stellt wohl keine gewagte These dar, zu behaupten, dass es in dieser Angelegenheit schon längst nicht mehr fünf vor zwölf steht, und damit höchste Zeit für nachhaltige Technologien ist.

Nachhaltigkeit ist mehr als Umweltschutz

Die meisten Menschen denken, wenn sie von Nachhaltigkeit sprechen, wahrscheinlich an den Schutz der Umwelt. Doch greift diese Betrachtung reichlich kurz. Für eine ganzheitliche Definition müssen weitere Aspekte einbezogen werden. Nachhaltige Technologien müssen abgesehen von der ökologischen auch die gesellschaftliche und individuelle Nachhaltigkeit bedienen. Die aller erste Frage im Vorfeld jeder neuen Entwicklung ist jedoch: Lohnt sich diese  überhaupt? Diese Frage kann nur dann mit Ja beantwortet werden, wenn das Problem, das die potenzielle Anwendung zu lösen vermag, auch eine ausreichende Anzahl von Menschen betrifft und eine Digitalisierung des Problemlösungsprozesses wirklich merklich etwas zum Positiven verändern  kann. Manchmal reicht es auch aus, die etablierten Vorgehensweisen etwas anzupassen, und so die Ressourcen, welche für eine neue Technologie aufzubringen wären, zu sparen. An diesem Punkt ist eine genaue Abwägung der bestehenden Optionen durchzuführen.

Der Zweck übersteigt die einfache User Experience

Kommt es als Ergebnis dieser Abwägung zur Lösung eines Problems durch Digitalisierung, müssen die konkreten Anforderungen an gesellschaftliche und individuelle Nachhaltigkeit betrachtet werden. Nur, wenn diese erfüllt werden können, ergibt sich auch ein Mehrwert für die Menschen. Für gesellschaftliche Nachhaltigkeit muss eine Anwendung die Menschen miteinander verbinden, anstatt sie voneinander zu trennen. Sie muss helfen, Diskriminierung und Ungleichheit zu beseitigen. Dafür ist es elementar, dass der Nutzen nicht nur den direkten Anwender*innen selbst zuteil wird – sondern der Gesellschaft als Ganzes.

Die individuelle Nachhaltigkeit betreffend muss eine Digitalisierung dafür sorgen, dass die Anwender*innen sich vollends auf die Lösung der Aufgabe, die sie zu bewältigen haben, konzentrieren können. Es dürfen keine starken Emotionen hervorgerufen werden, die den Vorgang beeinträchtigen. Positiv auf die Problemlösung wirkt sich hingegen aus, wenn es der Anwendung gelingt, die Kreativität der Benutzer*innen zu steigern. Mit einer höheren Nachhaltigkeit ist auch das Thema Inklusion fest verbunden. Daher ist es von höchster Priorität, dass die Technologie auch für Menschen mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen zugänglich ist.

Um den blauen Planeten zu retten

Die ökologische Nachhaltigkeit einer Technologie ist entscheidend. Ein wichtiger Baustein, um diese zu erreichen, ist ein Design, das lediglich minimale CO2-Emissionen gestattet. Hierfür ist es hilfreich, Designelemente, die für einen hohen Energieverbrauch verantwortlich zeichnen, möglichst selten zum Einsatz kommen zu lassen. Unter anderem die verwendete Farbpalette innerhalb der Anwendung gewährt hier einen gewissen Spielraum.

Cloud-Lösungen sind aus der digitalen Welt nicht mehr wegzudenken. Da die Server in den Rechenzentren jedoch einen äußerst hohen Energiebedarf haben, sind sie der ökologischen Nachhaltigkeit alles andere als förderlich. Um hier als Benutzer den Anforderungen an die ökologische Nachhaltigkeit gerecht zu werden, sollte man auf Anbieter wie AWS oder GCP umsteigen, da diese mit regenerativen Energien betrieben werden und sich der CO2-Fußabdruck einfach überwachen lässt.

Die Programmierung einer Anwendung sollte nachhaltigen Code-Prinzipien folgen. Für maximale ökologische Nachhaltigkeit bedarf es höchster Effizient bei gleichzeitig niedrigstem Ressourcenverbrauch. Die angewandte Programmiersprache kann das Erfüllen dieser Maßgabe entscheidend beeinflussen. Außerdem bedarf die Anwendung der Clean-Code-Prinzipien und das Schreiben von Code, der sauber und verständlich verfasst ist, die wenigsten Ressourcen für die Wartung. Um zusätzlich Energie zu sparen, sollten Codes stets skalierbar sein, da sich auf diesem Weg das Risiko eines erhöhten Ressourcenverbrauchs für die Implementierung einer Liste unnötiger Änderungen minimieren lässt. Es ist selbstverständlich, den CO2-Ausstoß der Anwendung ununterbrochen im Blick zu haben – wie die Uhr, die für unsere Erde vielleicht schon bald zwölf schlägt.

Fazit

Der Begriff Nachhaltigkeit übersteigt in seiner gänzlichen Bedeutung den Schutz unserer Umwelt. Die Aspekte der gesellschaftlichen und individuellen Nachhaltigkeit sind nicht minder relevant und während des Entwicklungsprozesses einer Digitalisierung gleichsam zu beachten. Im Vorfeld dessen bedarf es einer strengen Analyse der tatsächlichen Notwendigkeit der Technologie. Diese umfasst die klare Überzeugung einer bedeutenden Verbesserung im Zuge der Umsetzung. Sie muss einen Nutzen nach sich ziehen, welcher die Belange der direkten Nutzer übertrifft und sich ebenfalls positiv auf die Gesellschaft auswirkt. Während des vollständigen Schaffungsvorganges ist zu gewährleisten, dass der Ressourcenverbrauch auf das Nötigste beschränkt und die Verschwendung von Ressourcen auf allen Ebenen minimiert wird.

Autor

  • Anu Einberg

    Anu Einberg lautet der Name der CEO des Software Development Unternehmens Mooncascade. Mittlerweile arbeitet sie seit neun Jahren bei Mooncascade. Seit über vier Jahren leitet sie das Unternehmen als CEO und hat währenddessen schon viele Erfahrungen gesammelt, was es bedeutet, ein weiblicher CEO in der Tech-Branche zu sein. Ihr Bildungshintergrund liegt in den kognitiven Neurowissenschaften. Während ihrer akademischen Studien begann sie, die Funktionsweise der menschlichen Kognition zu erforschen. Ihre Branchenerfahrung in der Softwareentwicklung führte dazu, dass sie untersuchte, wie man intuitive und menschenzentrierte Technologien entwickelt. Als Geschäftsführerin eines Technologieunternehmens diskutiert sie leidenschaftlich gern über die Zukunft der Technologie.

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