Biodiversität

Biodiversität und Soziales gewinnt bei Finanzinstituten an Bedeutung

Ein Drittel der teilnehmenden Finanzinstitute in Deutschland und Österreich setzt sich derzeit mit Biodiversität auseinander. Das ergab der aktuelle FNG-Marktbericht 2024, den das Forum Nachhaltige Geldanlagen vorgestellt hat.

Biodiversität gewinnt in der Finanzbranche zunehmend an Bedeutung. Das ist ein zentrales Ergebnis aus dem diesjährigen Marktbericht, den das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) veröffentlicht hat. Die Erhebung umfasst für Deutschland ein Volumen Nachhaltiger Geldanlagen von 542,6 Milliarden Euro und 89,2 Milliarden Euro für Österreich. Der alljährlich erscheinende Marktbericht analysiert seit 2005 umfassend die Trends nachhaltigkeitsbezogener Investitionen in Deutschland und Österreich.

Biodiversität gewinnt an Bedeutung

Erstmalig wurde in diesem Jahr die Berücksichtigung von Biodiversität erfasst. Dabei zeigte sich, dass ein Drittel der befragten Finanzunternehmen derzeit Biodiversitätsrisiken in ihre Investmentprozesse integriert. Zahlreiche Studien, unter anderem der OECD warnen, dass sich der Rückgang von Biodiversität und der damit verbundenen Ökosystemleistungen negativ auf die Wertentwicklung von Finanzprodukten auswirken kann. Unter Biodiversität wird nicht nur die Vielfalt von Arten und Genen, sondern auch die Vielfalt von Ökosystemen verstanden. 16 Prozent der Befragten haben bisher erste Risikoanalysen durchgeführt, 13 Prozent haben für sie relevante Risikotreiber identifiziert. Dabei ist die Anwendung von Daten-Tools entscheidend für eine adäquate Biodiversitätsanalyse des Portfolios und wurde bereits von 43 Prozent der Befragten getestet. Des Weiteren haben 31 Prozent der Teilnehmenden Richtlinien implementiert, um negative Auswirkungen ihrer Investitionen auf die Biodiversität zu minimieren.

„Es ist erfreulich, dass rund ein Drittel der Befragten Biodiversität im Investmentprozess berücksichtigt“, sagt FNG-Geschäftsführerin Verena Mende bei der Präsentation des Berichts. Es sei aber auch klar, dass das nicht ausreicht. Die gesamte Branche müsse sich mit den Auswirkungen des drohenden Biodiversitätsverlusts auseinandersetzen. „Als FNG setzen wir uns dafür ein, dies in der gesamten Finanzbranche auf die Agende zu setzen“ so Menne.

Soziale Themen rücken vermehrt in den Fokus

Auch soziale Themen rücken vermehrt in den Fokus bei Finanzunternehmen. Der aktuelle Bericht zeigt, dass Finanzmarktteilnehmende sich zum Teil bereits mit Sozialthemen auseinandergesetzt haben. Sie geben an, bei der nachhaltigen Kreditvergabe soziale Schwerpunkte zu setzen, wobei 54 Prozent der Befragten die Datenlage im Bereich Soziales als unzureichend bis völlig unzureichend empfinden. „Wir sehen in den Ergebnissen der Umfrage einen klaren Auftrag: Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien zu fördern und die Branche auf Ihrem Weg in eine nachhaltigere Zukunft zu unterstützen“, bilanziert Menne den Bericht für Ihren Fachverband.

Alle Unterlagen zum Marktbericht sind online.

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