Gebäude mit der Aufschrift Sparkasse. Eine Treppe führt zu dem Gebäude hinauf. Auf der obersten Stufe ist die Statue eines Mannes im Anzug mit den Händen in den Hosentaschen zu sehen.

Zahl der Frauen in Sparkassen-Vorständen steigt leicht

Die Anzahl der Frauen in Sparkassen-Vorständen ist leicht gestiegen: Aktuell sind es 70 Frauen, was einem Anteil von 8,2 Prozent entspricht. Ende 2023 waren es noch 7,4 Prozent. Zum Vergleich: Bei großen Banken in Deutschland waren es damals 16,8 Prozent.

Gezählt hat den Frauenanteil in den Vorständen der Sparkassen Barkow Consulting. Das Düsseldorfer Research-Unternehmen um Peter Barkow hat sogar einen eigenen „Governance-Tracker Sparkassen“ eingerichtet, um im Blick zu haben, „wie ernst es [bei den Sparkassen] mit dem politischen Gestaltungswillen und der Förderung weiblicher Führungskräfte tatsächlich gemeint ist“. Vor rund einem Jahr hatte sich der Deutsche Sparkassen- und Giroverband großmundig zu einer Zielmarke von 30 Prozent Frauen in der obersten Managementebene bis 2035 ausgesprochen.

Im Rahmen von ESG-Zielen spielen derartige Ziele, die zu mehr Geschlechterdiversität führen sollen, eine große Rolle. Wenn es im derzeitigen Tempo weitergehen würde, wäre die Wunschquote von 30 Prozent Mitte 2054 erreicht, teilt Barkow Consulting mit. Bei der ersten Berechnung vor genau zwei Jahren habe das Jahr der Zielerreichung noch bei 2092 gelegen.

Mehr als 200 Vorstandsposten werden frei

Der Anteil könnte in den nächsten Jahren nochmal deutlich ansteigen: Die Sprecherinnen des Frauennetzwerks „Sparkassenfrauen in Führung“ (S-FiF) hatten Anfang des Jahres im Interview mit dem Goldilocks-Magazin des Sparkassen Innovation Hub berichtet, dass in den nächsten fünf Jahren rund 200 männliche Sparkassen-Vorstände in den Ruhestand gehen werden und dass hier eine große Chance läge für Frauen, bei den Sparkassen in Führung zu gehen. Allerdings wiesen Nancy Plaßmann (Vorständin der Berliner Sparkasse), Nicole La Noutelle (inzwischen Vorständin der Sparkasse Hellweg-Lippe) und Sabine Schölzel (Vorständin bei der Sparkasse München) im Gespräch auch darauf hin, dass es eben mehrere Jahre Zeit brauche, eine Mitarbeiterin für den Vorstand zu qualifizieren und dass dies noch viel zu wenig passiere.

Autor

  • Caro Beese, Foto: Martyna Lind

    Caro Beese arbeitet als freie Journalistin zu den Themen Digital Banking, Sustainable Finance und Female Finance. Sie bringt 20 Jahre Erfahrung in Journalismus, Kommunikation und Veranstaltungsmanagement mit. Bis 2023 führte Caro gemeinsam mit Clas Beese die finletter und Fintech Week GmbH. Aus dem Unternehmen entstanden auch die Female Fintech Friends, ein nach wie vor aktives Netzwerk für Frauen in der Finanzbranche.

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